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„Es ist eine gute Zeit, um in europäische Aktien einzusteigen“

Andreas Zöllinger, Co-Manager des BGF European Equity Income Fund
Andreas Zöllinger, Co-Manager des BGF European Equity Income Fund
DAS INVESTMENT: Wie schätzen Sie die Eurokrise ein? Haben wir das Schlimmste überstanden?

Andreas Zöllinger:
Ja, das Schlimmste ist aus unserer Ansicht überstanden. Der Anpassungsprozess in der Peripherie wird sich sicherlich noch etwas hinziehen. Aber die Europäische Zentralbank verschafft den Politikern die Zeit, die sie brauchen, um diese Reformen auch durchzuführen. Diese Unterstützung war bis Juli dieses Jahres nicht explizit – bis Mario Draghi seine Rede in London gehalten und versprochen hat, alles zu tun, um den Euro zu retten.

Europa hat in den vergangenen Monaten also gute Fortschritte gemacht, und wir rechnen damit, dass die Eurozone nicht auseinanderbrechen wird. Das heißt aber nicht, dass alle Risiken vom Tisch sind – die Märkte werden weiter volatil bleiben. Auch wenn wir ihre Entwicklung jetzt positiver einschätzen, als noch vor ein paar Monaten.

Europäische Aktien gehörten in den vergangenen Monaten nicht gerade zur nachgefragtesten Assetklasse. Spüren Sie schon eine Änderung?

Zöllinger:
Das Interesse an europäischen Aktien ist wieder deutlich größer. Viele Anleger haben gesehen, dass die Bewertungen sehr attraktiv sind. Nach wie vor kann man viele Unternehmen von sehr guter Qualität in Europa finden. Das ist ein guter Startpunkt für Investoren, die in Europa derzeit untergewichtet sind. Viele Anleger sind aber noch sehr defensiv aufgestellt, halten überwiegend Staats- und Unternehmensanleihen und nur wenige Aktien. Das ist jetzt schon seit ein paar Jahren so und lässt sich in einigen Monaten nicht einfach umkehren.

Inwiefern passen Dividendentitel zu dieser Zurückhaltung?

Zöllinger:
Was wir mit dem BGF European Equity Income Fund erreichen wollen, ist eine zuverlässige Ausschüttung an unsere Anleger, die langfristig wächst. Eine Dividendenstrategie passt dazu, weil wir nur Qualitätsunternehmen aussuchen. Über die vergangenen zwölf Monate haben wir damit sichergestellt, dass die Anleger eine Dividendenrendite von 4,5 Prozent pro Jahr bekommen bei einer niedrigeren Volatilität als unsere Benchmark, dem MSCI Europe. Zwei Gruppen von Unternehmen finden wir dabei interessant.

Welche?

Zöllinger:
Die erste Gruppe sind klassische Dividendentitel zum Beispiel aus dem Telekom-, Energie- oder Infrastruktursektor. Das sind Unternehmen mit einer Dividendenrendite, die über der des Markts liegt und bei denen wir erwarten, dass die Dividenden nachhaltig sind. Unser Portfolio besteht zu 60 Prozent aus diesen Titeln. Die anderen 40 Prozent machen Qualitätsunternehmen mit Dividendenrenditen unter der des Markts aus. Bei diesen Firmen ist das Dividendenwachstum aber umso stärker.

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