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Aktualisiert am 06.04.2020 - 15:47 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 5 Minuten
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ETF-Evolution Von Klassikern, Faktor-ETFs und Smart Beta

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Den einzelnen Faktoren wurden empirisch die gesteigerten Renditechancen bzw. die Eigenschaft zur Volatilitätsminderung signifikant und meist nachhaltig nachgewiesen. Die Eignung als Instrument zur Risikosteuerung (Overlay Management) ist dabei von den jeweiligen Faktoren abhängig, da sie historisch entweder vergleichbares (Value, Momentum) höheres (Low Size) oder niedrigeres (Quality, Low Volatility, High Dividend) Risiko im Vergleich zum Gesamtmarkt aufweisen.


Bei einigen Faktoren wird der mögliche Mehrwert aber erst durch den Einsatz im Portfolio oder bei der Kombination zu anderen Faktoren sichtbar. So kann die Erreichung der Anlageziele durch die Reduzierung der Volatilität (LowVol-ETFs), Steigerung der Renditeerwartung (zum Beispiel über SmallCap-ETFs) oder der Verbesserung der risikoadjustierten Rendite (Kombination von Faktor-ETFs) unterstützt werden. Anleger setzen in ihrer Portfoliokonstruktion bevorzugt auf die Core-Satellite-Strategie. Hier können Faktor-ETFs sowohl im Kernportfolio als auch als Satellit eine Bereicherung für die Allokation sein.

Der Diversifikationseffekt für das Portfolio wird durch die Kombination verschiedener Faktoren verstärkt. Historische Forschungen zeigen zum Beispiel nachhaltig negative Korrelationen der Value-Strategien zu Momentum- oder auch LowRisk-Prämien. Grundsätzlich gilt, je stabiler die Faktorprämie ist, desto stärker sollte sie relativ zu anderen Faktorprämien im Portfolio gewichtet sein (risikogesteuerte Allokationstechniken). Zusätzlich zeigen Faktoren historisch auch prozyklisches (Value, Momentum, LowSize) oder defensives (Quality, Low Volatility, High Dividend) Verhalten in verschiedenen Wirtschaftsphasen. Diese Eigenschaft kann ebenfalls zur Risikosteuerung im Portfolio genutzt werden.

Entwicklung eines ETF-Muster-Portfolios

Ausgangspunkt ist eine klassische, auch als Kernportfolio geeignete Multi-Asset-Allokation mit einem längerfristigen Anlagehorizont, bei der die traditionellen Risikoprämien verschiedener Anlageklassen berücksichtigt werden (Aktien, Anleihen und Rohstoffe).

Vorteil: Deren Korrelation und die Optimierung entlang der Effizienzkurve haben einen positiven Einfluss auf den Diversifikationseffekt. Die individuelle Auswahl der genauen Anlagenklassengewichtung ist von der Risikoeinstellung des Anlegers abhängig.

Aufgrund der Marktsituation der letzten Jahre ist es den Minimum-Volatility-ETFs gelungen, eine höhere Rendite im Vergleich zur Ausgangsbenchmark zu erwirtschaften. Dies ist aber nicht grundsätzlich von Low-Volatility-Strategien zu erwarten. Um das Risiko im Kernportfolio weiter zur reduzieren, können die breiten Standardkomponenten mit Minimum Volatility-Produkten ersetzt werden (MinVol-Portfolio).

Die Beimischung von Faktor-ETFs steigert in vielen Fällen die Renditeerwartung oder stabilisiert das Portfolio in verschiedenen Marktphasen (Faktor-Portfolio). Insbesondere für das Kernportfolio sollten Faktor-ETFs aber eher defensiv ausgerichtet sein und eine niedrige Korrelation untereinander beziehungsweise zu den anderen Komponenten im Portfolio zeigen.

In der Vergangenheit wurde das Factor Investing oder Smart-Beta-Strategien als Domäne der aktiven Wertpapierselektion gesehen. Der regelbasierte Ansatz und die Umsetzung als ETF bieten dem Investor die notwendigen Instrumente, die Strategien kostengünstig und in einer transparenten Weise in die eigene Allokation zu integrieren und gegebenenfalls von den Ergebnissen zu profitieren.


Quellen: BlackRock, MPI, MSCI, Bloomberg und Morningstar, analysierter Datenzeitraum: 31.1.2010 –31.1.2015; Sollte der Fonds aufgrund seines Auflagezeitpunktes zu kurze Datenreihen aufweisen, dann wurde approximativ auf den zugrundeliegenden Benchmark zurückgegriffen; Analyse erfolgte auf Total Return-Basis und in Euro.

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