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ETF-Markt Deutsche Bank will Blackrock-Vormacht in Europa brechen

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Hebel bei den Gebühren

„Es fließen nicht gerade wenig Investments in Bonds-ETFs”, sagt Blanca König, leitende Produkt-Strategin bei X-trackers von der Deutschen Bank. „Das ist mit Sicherheit ein Bereich, in dem wir wachsen wollen.“ X-trackers versucht, den eigenen Marktanteil von 7 Prozent zu erhöhen.

Zum Teil will das Unternehmen dies erreichen, indem es vieler seiner Fonds umstellt – so, dass diese Anleihen besitzen, statt Swaps zur Abbildung von Indizes zu nutzen. Das spiegelt das wider, was BlackRock macht. So genannte physische ETFs sind in den vergangenen Jahren bei Anlegern beliebter geworden, wie König sagt, die 2015 von Blackrock zu X-trackers gekommen war.

Einige Konkurrenten setzen den Hebel bei den Gebühren an. Beispielsweise berechnet Blackrock 0,2 Prozent für Investments in seinen iShares Core U.K. Gilts Fund. SPDR von State Street verlangt hingegen für einen ähnlichen ETF lediglich 0,15 Prozent, während es bei Vanguard Group sogar nur 0,12 Prozent sind. Noch billiger ist Lyxor Asset Management mit 0,07 Prozent.

Dennoch: Anleger akzeptieren offenbar höhere Gebühren, um in große ETFs zu investieren, da diese Produkte in aller Regel einfacher zu handeln sind. Der iShares-Gilt-Fonds verfügt über Aktiva von 1,8 Milliarden Euro – was mindestens dem Zehnfachen der Fonds von State Street, Vanguard und Lyxor entspricht.

Luft nach oben

Der europäische ETF-Markt hat durchaus noch Luft nach oben, um zu wachsen. Er ist nur etwa ein Drittel so groß wie jener in den USA. Das liegt unter anderem an den unterschiedlichen Steuervorschriften in der Region, die es erschweren, Fonds über Landesgrenzen hinweg zu betreiben.

„Wenn man mit einem ETF-Anbieter in Europa spricht, dann stehen Festverzinsliche auf der Prioritätenliste ganz oben”, sagt Jose Garcia-Zarate, Associate Director für passives Investieren bei Morningstar. „Blackrock hat das sehr fest im Griff. Und die anderen Anbieter wollen einen Teil vom Markt abhaben.“

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