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in ETFs & IndexfondsLesedauer: 3 Minuten

ETF-Produkte: Nicht jedes Modethema ist top

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Keine Konkurrenz von ETFs und Derivaten

Könnte diese Situation zu einem Verdrängungswettbewerb zwischen börsengehandelten Indexfonds und Zertifikaten führen? Aus meiner Sicht ist diese Frage mit einem klaren Nein zu beantworten, da sich beide Produktkategorien gut ergänzen.

Auf der einen Seite wollen oder dürfen viele institutionelle Investoren aus rechtlichen Gründen nicht in Inhaberschuldverschreibungen, zu denen Zertifikate gehören, investieren, und nutzen daher ETFs.

Auf der anderen Seite lässt sich über Zertifikate - anders als mit ETFs - so gut wie jeder Basiswert schnell investierbar machen. Das ist vor allem dann interessant, wenn Investoren kurzfristig von aktuellen Themen profitieren wollen.   

Innovations-Maschine USA

Aber warum ist der ETF-Markt in den USA offenbar innovativer als der europäische, obwohl er strenger reguliert ist? Das liegt meiner Meinung nach daran, dass er größer ist als der europäische. Neben den großen Anbietern sind dort viel mehr Boutiquen als hier aktiv. Um sich zu behaupten und gegenüber den Wettbewerbern aufzufallen, sind innovative Produkte auf aktuelle Themen eine gute Idee.  

Aber: Meiner Meinung nach ist es nicht schlecht, dass die europäischen ETF-Anbieter nicht sofort jede Mode mitmachen. Denn viele Trends an den Finanzmärkten sind kurzlebig. Werden jedes Mal entsprechende Fonds aufgelegt, führte dies zu einem Wildwuchs beim Produktangebot. Und viele Fonds müssen bald wieder geschlossen werden, weil das Thema aus der Mode gekommen ist und die Investoren sich wieder verabschiedet haben. Das passiert in den USA deutlich häufiger als in Europa.

Manchmal ist weniger eben mehr.  


Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.


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