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ETF-Vertriebsexperte von HSBC „Nachfrage nach Schwellenländer-ETFs gestiegen“

Marc Preußer, Leiter Vertrieb ETFs Deutschland bei HSBC Global Asset Management
Marc Preußer, Leiter Vertrieb ETFs Deutschland bei HSBC Global Asset Management
Exchange Traded Funds (ETFs) decken mittlerweile ein großes Spektrum an Anlagebereichen und -strategien ab. Nach dem Absatz-Rekordjahr 2015 sind die Produkte auch in diesem Jahr gefragt. Allerdings sehen wir vor allem hohe Zuflüsse in Anlageklassen, die in den vorigen Jahren weniger beliebt waren. Dazu zählen zum Beispiel Schwellenländer. Bei HSBC-EFTs haben wir in diesem Jahr bisher eine positive Resonanz seitens der Anleger bei breit aufgestellten Regionenfonds und Länder-ETFs gesehen.

Interesse der Privatanleger wächst

Institutionelle Anleger haben die kostengünstigen börsennotierten Fonds schon lange für sich entdeckt und nutzen sie auf die unterschiedlichste Art und Weise. ETFs dienen zum Beispiel für die taktische Anpassung von Portfolios an Marktveränderungen. Ebenso können sie für ein schnelles, effizientes Rebalancing von Asset-Allokationen genutzt werden oder als Übergangslösung, wenn ein neuer aktiver Manager für einen Markt gesucht wird. Selbstverständlich eignen sie sich auch als klassische lang- oder kurzfristige Portfoliobausteine für das Abdecken einer und mehrerer Anlagesegmente.

Speziell für Multi-Asset-Fonds oder in der Vermögensverwaltung bieten ETFs ein effizientes Instrument, um zwischen Asset-Klassen und Regionen umzuschichten und so die Vermögensaufteilung zu optimieren.

Neben der institutionellen Nachfrage wächst das Interesse der Privatanleger. Diese erkennen zunehmend die Vorteile der Produkte: Sie sind kostengünstig, transparent und schnell handelbar. Anleger können jederzeit die Entwicklung ihrer Investments verfolgen. Sie können langfristig investieren oder aktiv handeln. Die Angebotsvielfalt ermöglicht es Anlegern, mit ETFs ihr eigenes Portfolio aufzubauen und dabei alle Bereiche, von Aktien über Renten bis zu Immobilien, auf deutscher, europäischer oder globaler Ebene abzudecken.

Emerging Markets als Kern- oder Satelliteninvestments

Bei der Auswahl der ETFs spielt nicht nur der zugrundeliegende Index eine Rolle. Investoren sollten neben den Gesamtkosten für den ETF und seiner Liquidität auch die Expertise des Produktanbieters beachten. Das HSBC-Angebot ermöglicht beispielsweise im Schwellenländerbereich eine globale Allokation, die ein Teil des Basisportfolios sein kann. Ergänzend können Anleger mit regionalen Emerging-Markets-ETFs oder Länder-ETFs Schwerpunkte setzen. Emerging Markets eignen sich für Kern- oder Satelliteninvestments, sie können sowohl strategisch als auch taktisch eingesetzt werden.

Qualitätskriterien beachten, Swaps und Wertpapierleihe bergen hohe Risiken

Bei der Indexnachbildung sollten Anleger beachten, wie die Indizes abgebildet werden. HSBC beispielsweise verzichtet auf eine synthetische Abbildung über Swaps und bevorzugt die physische Replikation der Indizes. Das heißt, wir kaufen die im Index enthaltenen Aktien. Wenn der Index zu viele Titel umfasst, nutzen wir die Optimierungsmethode, da sich die Kosten einer vollen Abbildung negativ auf die Performance des ETFs im Vergleich zum Index auswirken können. Bei einer Optimierung achten wir darauf, dass die Indexmerkmale im ETF berücksichtigt werden, dass also zum Beispiel die Sektoren- und Länderaufteilung oder auch die Dividendenrendite erhalten bleiben, auch wenn das Vermögen auf weniger Aktien verteilt ist. Ein Beispiel: Wir optimieren den HSBC AC Far East ex Japan UCITS ETF. Der Basisindex hat zurzeit 549 Titel und der ETF bildet 448 Titel davon ab. Die Index- und ETF-Merkmale sind ähnlich, sodass sich der ETF nahe am Index bewegt und somit der Performance-Unterschied so weit wie möglich minimiert wird.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal von ETFs ist der Verzicht auf Wertpapierleihe. Das Verfahren der Wertpapierleihe birgt unserer Ansicht nach zu hohe Risiken: Der Darlehensnehmer könnte ausfallen und das Darlehen nicht zurückzahlen, oder die hinterlegten Vermögenswerte reichen nicht aus, um das Darlehen vollständig zu decken.

Aktive Strategien lassen sich gut mit passiven Produkten kombinieren

Wichtig ist: Auch wenn die Aktiv-Passiv-Diskussion immer wieder geführt wird – Anleger müssen sich nicht grundsätzlich für ein Lager entscheiden. Aktive Strategien lassen sich sehr gut mit passiven Produkten im Portfolio kombinieren, beispielsweise als gemischte Core-Satellite-Strategien. Wer welche Rolle übernimmt, liegt dabei im Ermessen des Investors. So können ETFs auf die großen Indizes den Kern des Portfolios bilden und aktive Strategien für Alpha in Nischenmärkten sorgen. Aber auch die umgekehrte Kombination ist sinnvoll: Aktive Strategien versuchen, Outperformance in den wichtigsten Märkten zu erzielen, und ETFs ergänzen das Portfolio als Satelliten.

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