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ETFs: Gefährliches Halbwissen

ETFs: Vor allem im Internet kursiert gefährliches Halbwissen <br> Quelle: Fotolia
ETFs: Vor allem im Internet kursiert gefährliches Halbwissen
Quelle: Fotolia
Am vergangenen Wochenende klicke ich mich mal wieder durch die Seiten des Videotextes und stoße dabei auf eine faszinierende Schlagzeile: „ETFs werden immer beliebter". Soweit die gute Nachricht. Was ich im Anschluss lese, dient dann aber eher der Verwirrung als der Aufklärung der Anleger. Denn schon im zweiten Satz wird der Begriff ETF mit „börsengehandelte Rentenfonds" übersetzt, auf die sich der Artikel eigentlich bezieht. Der Autor verweist noch auf eine Studie auf „Spiegel Online", die Grundlage für seinen Artikel.

Das interessiert mich, ich gehe auf „Spiegel Online“. Ergebnis: Besagte Studie wurde von Finanztest gemacht, gesucht wurden „Die besten börsengehandelten Rentenfonds". In der Studie finden sich eine Reihe der Formulierungen, die man auch im Videotext lesen konnte. Den Übersetzungsfehler gibt es aber an keiner Stelle.

Ich habe den Eindruck, dass der Fernseh-Text eine schnelle News zu einem Trendthema werden sollte. Für den Leser hat das nur einen minimalen Nutzwert und einen unerfahrenen Betrachter führt so etwas nur in die Irre.

Einmal auf „Spiegel Online" angekommen, interessieren mich neben der Studie selbst auch die Kommentare der Leser. Dass im Internet nicht alle Nutzer den gleichen Wissenstand zu einem Sachverhalt haben, ist klar. Aber was dort einer der Nutzer von sich gibt, zeigt, dass man besonders im Internet kursierende Kommentare sehr sorgfältig lesen und bewerten muss.

In diesem Zusammenhang fällt mir gleich das Gespräch wieder ein, das ich unlängst mit Thorsten Michalik von db x-trackers (die ETF-Plattform der Deutschen Bank) führen konnte. Dieser sagte, dass es im Bereich der Kundeninformation und -aufklärung für die ETF-Industrie noch eine Menge zu tun gebe.

Stimmt. Ich bin der Meinung, dass es leider immer noch viel zu viele potenzielle Anleger gibt, die nicht über die Funktionsweise einzelner Produkte, in diesem Fall der ETFs und ihrer Bestandteile, informiert sind. In vielen Fällen besteht ein „gefährliches Halbwissen", das sich - in Internetforen als Faktum verkündet - in den Köpfen der Investoren festsetzt und sogar interessierte Leser und Anleger abschrecken kann.

Zwar kann man im Sinne der freien Meinungsäußerung nichts gegen diese Kommentare unternehmen, aber ein entsprechender eigener Beitrag kann für eine Richtigstellung sorgen. Ob diese dann auch bei der entsprechenden Zielgruppe ankommt, bleibt leider fraglich. Aus meiner Sicht könnte sich für die ETF-Anbieter im Internet ein weiterer Schwerpunkt bei der Aufklärung der Anleger ergeben, den es professionell zu bearbeiten gilt. Mit einem entsprechenden Informationsfluss könnte sich die Akzeptanz für börsengehandelte Indexfonds weiter erhöhen.

Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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