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ETFs: Neue Aktiv-Strategien der Indexfonds-Anbieter

Fruchtzwerge von Danone bei Aldi? Eine neue Generation von Investmentfonds besinnt sich auf eine Masche, die im Einzelhandel schon seit Langem bestens funktioniert. Quelle: Ralf-Michael Wagner, Frank Flamme
Fruchtzwerge von Danone bei Aldi? Eine neue Generation von Investmentfonds besinnt sich auf eine Masche, die im Einzelhandel schon seit Langem bestens funktioniert. Quelle: Ralf-Michael Wagner, Frank Flamme
Schon vergessen? Wer zu Zeiten des Berliner Mauerfalls die Welt kaufen wollte, der bekam vor allem Japan. Als Resultat einer über viele Jahre hinweg aufgepumpten Spekulationsblase machten japanische Aktien im Herbst 1989 mehr als 40 Prozent des globalen Aktienindex MSCI World aus. Da die Börse in Tokio seit 1990 rund 75 Prozent an Wert verlor, wäre es ein Leichtes gewesen, den Index zu schlagen: Man hätte den Japan-Anteil einfach nur auf null setzen müssen. Wäre. Hätte.  

Noch immer setzen sich Indizes vornehmlich nach klassischem Muster zusammen – sortiert nach Marktkapitalisierung, also der Größe des Unternehmens an der Börse. Steigt der Kurs, wächst auch das Gewicht im Index. Eine ganze Branche verdient ihr Geld damit, solche Indizes als Fonds nachzubauen und Anlegern günstig anzubieten. Diese Exchange Traded Funds (ETFs) sind die billigsten und wahrscheinlich einfachsten Fonds der Welt. Und sie sind beliebt.

Weltweit stecken 1,2 Billionen Euro in über 3.300 ETFs. Doch weil Gefahren wie der einstige Japan-Klumpen im MSCI World praktisch überall lauern, mehrt sich die Kritik an der klassischen Bauweise. „Vielen Investoren missfällt, dass Aktien, deren Kurse sich bereits gut entwickelt haben, viel Raum einnehmen“, sagt Detlef Glow, Leiter der Fondsanalyse für Europa bei Lipper. Papiere, die sich unterdurchschnittlich entwickelt haben und daher Aufholpotenzial besitzen, fallen dagegen Glow zufolge mit jedem Kursabschlag weniger ins Gewicht.  
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