LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 4 Minuten

Ethna Aktiv-Manager: „Nachranganleihen sind weniger volatil als Gold“

Seite 2 / 2



Portfoliomanager Guido Barthels, der beim Ethna Aktiv E das Anleihen-Portfolio verantwortet, sieht das anders. Zum einen weist er darauf hin, dass die Papiere von Banken nur einen geringen Teil der Nachranganleihen ausmachen; der Großteil der Hybrid-Anleihen entfällt auf die Versicherungsunternehmen, die als krisensicherer gelten. Zum anderen ist er der Meinung, dass die sich ändernde Rechtslage für die Eigenkapitalausstattung für Banken (Basel III) und Versicherungen (Solvency II) die Ausfallwahrscheinlichkeit von Nachranganleihen bereits erheblich reduziert habe. „Würden wir 1.6 Prozent des Fondsvermögens in Aktien der ING-Gruppe investieren, statt in besser geschützte Nachrangtitel des gleichen Unternehmens, dann hätte dies wahrscheinlich keine Erwähnung bekommen, da es sich um eine europäische Standardaktie handel“, schreibt er.

Großbanken-Insolvenzen „extrem unwahrscheinlich“

Bevor sein Fonds auch nur einen einzigen Euro durch den Nachrangtiteln der ING verlieren würde, müsse ING insolvent gehen, so Barthels weiter. Vorher würden 33 Milliarden Euro Marktwert der Aktien vernichtet und die Niederlande müssten der Auffassung sein, dass ING nicht systemrelevant ist. Dies sei „zumindest zum jetzigen Zeitpunkt doch eher unwahrscheinlich“. Das Gleiche gelte auch für die übrigen Nachranganleihen seines Fonds: Damit diese ausfallen, müssten 650 Milliarden Euro durch Kursverluste verschwinden und zahlreiche Emittenten Insolvenz angemeldet haben. Nach der Erfahrung von Lehman halte er es für „extrem unwahrscheinlich“, dass die Politik eine vergleichbare Situation geschehen lassen würde. Darüber hinaus seien die Nachranganleihen weniger volatil als Gold und Silber.

„Knapp 75 Prozent des Gesamtportfolios innerhalb eines Arbeitstages liquidierbar“

„Ein weiteres Problem ist, dass Hybrid-Anleihen in extremen Situationen sehr illiquide werden“, so Argentos Research-Chef Sayn-Wittgenstein weiter. „Kein Problem“, kontert Barthels. Schließlich seien im Februar 30 Prozent des Gesamtvermögens in Kasse gehalten worden, 20 Prozent in liquiden Aktien und weitere 24 Prozent in hochliquiden Anleihen, die innerhalb von Stunden verkauft werden können. „Also waren im Februar knapp 75 Prozent des Gesamtportfolios liquidierbar innerhalb nur eines Arbeitstages“.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion