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Euro-Krise: Schulden als Chance nutzen

Als Vorbild nennt Hüfner Schweden: „Das Land galt lange als Muster für hohe Steuern und einen überzogenen Sozialstaat.“ In den 90er Jahren stieg die Staatsverschuldung auf über 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Harte Reformen brachten das Land wieder auf Kurs  - allerdings steckte  es auch drei Jahre in der Rezession. „Jetzt steht Schweden mit einer Verschuldungsquote von etwas über 30 Prozent wie eine „Eins“ da“, lobt Hüfner. Die öffentlichen Haushalte und die Leistungsbilanz weisen einen Überschuss auf.

Privatisierung gut für ineffizienten Staat

Hüfner sieht auch für Griechenland eine Chance ohne Umschuldung. Dazu müsse der Staatsapparat effizienter, die Steuererhebung verbessert und die Wirtschaft wettbewerbsfähiger werden. „Athen ist mit Vermögensgütern von rund 300 Milliarden Euro vergleichsweise reich“, so der Volkswirt. Durch den Verkauf des Vermögens könnten die Schulden getilgt werden - was ohnehin empfehlenswert sei. Etwa die Hälfte der Wirtschaft ist in Staatshand – das könne nicht gut sein, solange der Staat so schlecht organisiert ist. Hüfner: Die Privatisierung könnte dem Land einen Produktivitätsschub geben.“

Neben der Schifffahrt und dem Tourismus sieht Hüfner vor allem bei den erneuerbaren Energien und  im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie gute Chancen für Griechenlands Wirtschaft. Zudem empfiehlt er, die Hilfen nicht nur an Sparmaßnahmen, sondern an bestimmte Projekte und Direktinvestitionen zu koppeln. Von heute auf morgen werde sich Griechenland allerdings nicht erholen. Fünf bis sechs Jahre werde der Prozess schon brauchen.

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