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Eurokrise: „Ein bisschen beten schadet auch nichts“

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DAS INVESTMENT.com: Wie lange wird die Krise noch dauern? Welche Frühindikatoren würden ein Ende der Krise anzeigen?

Kater: Das Vertrauen in den Finanzsektor oder in die Staatsfinanzen wird nur ganz langsam wieder aufzubauen sein. Das wird Jahre dauern. Wenn die Notenbanken die Zinsen wieder anheben und ihre massiven Liquiditätsprogramme zurückfahren, dann klingt die Krise ab.

DAS INVESTMENT.com: Sehen Sie beim Dax eine Jahresendrally?

Kater: Ich kann mir nicht nur eine Rally, sondern mehrere vorstellen. Das bedeutet, dass es an den Börsen immer noch sehr volatil bleibt, abhängig von den Erfolgen an der Krisenfront. Eine dieser Rallys etwa hat die Ankündigung der Regierungen zu einem neuen Krisenplan Anfang Oktober hervorgerufen.

DAS INVESTMENT.com: Was würden Sie derzeit lieber nehmen: Goldbarren oder gefüllte Speisekammer für schlechte Zeiten?

Kater: Könnte man das Gold auch mit in die Speisekammer packen? Nein im Ernst: Ich glaube nicht an den finanziellen Zusammenbruch, eher an niedrigste Zinsen für Sparer und höhere Steuern für Bürger und Banken. Dagegen kann man nur versuchen, in Sachwerte zu investieren.

DAS INVESTMENT.com: Was haben Sie neues in der Krise dazu gelernt?

Kater: Wie schwierig es ist, eine Welt zu regieren, in denen die Volkswirtschaften immer mehr Finanzvermögen anhäufen, weil sie immer reicher werden – ohne sich darum zu kümmern, dass Finanzvermögen auf der anderen Seite auch Verbindlichkeiten darstellen.


>> weitere Teile der Serie über Schuldenkrise:

„Die Banken sind weit davon entfernt, wohlfahrtsstiftende Wirkung zu entfalten“
(Interview mit Jochen Felsenheimer, Assenagon Credit Management)

„Wir haben den Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht“
(Interview mit Philipp Vorndran, Flossbach von Storch)

„Wir werden noch Jahre mit der Eurokrise beschäftigt sein“
(Interview mit Johannes Müller, DWS)

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