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Eurokrise: „Mit den Banken stehen die Falschen am Pranger“

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Banken sind zu 2 Prozent schuldig

Die Schuldigen für die heutige Instabilität der Finanzen sind schon lange von der Politik und den Medien gefunden worden: Es sind die profitgierigen Banken, die die Gewinne in die eigene Tasche stecken und die Verluste der Allgemeinheit und dem Steuerzahler aufbrummen. Die Geschichte ist schön, weil sie fast jeder glaubt. Trotzdem ist sie in dieser Form falsch.

Richtig ist und bleibt, dass die hohe Staatsverschuldung, die nicht nur in Deutschland rechtsstaatlich verfassungswidrig ist, zu einer Politisierung der jeweiligen Notenbanken geführt hat, um mit billigem Geld die Kredite zur Verfügung zu stellen, die der größte Schuldner – der Staat – benötigt, um weitere Schulden auftürmen zu können.

Insbesondere vor dem Hintergrund der nicht mehr ausreichend hohen Zinshöhe ist natürlich insbesondere seit 2007 bei vielen Banken vieles schief gelaufen.

Der Bankensektor war - ausgehend von den USA - maßgeblich für die Finanzkrise verantwortlich.  Die dann einsetzenden öffentlichen Rettungspakete waren notwendig. Nur die Staaten und damit die Steuerzahler waren in der Lage, die Situation zu bereinigen.

Diese Hilfsaktionen waren sehr erfolgreich – und darüber hinaus für die Regierung der USA sogar äußerst lukrativ, denn die Rückzahlung der öffentlichen Gelder war dort mit Überschüssen in zweistelliger Milliardenhöhe verbunden.

Fakt ist und bleibt, dass von der Gesamtverschuldung der USA und der europäischen Staaten nur 2 Prozent auf die Stützung der Banken zurückgehen. Zu 98 Prozent resultiert die öffentliche Verschuldung aus der Finanzierung des Sozialstaats und der Kriege.

Klare Verantwortlichkeit

Die Verantwortung für die Schuldenkrise liegt bei den Staaten, die nicht maßhalten können oder wollen. Die Behauptung, dass die Schuldenkrise von den Banken ausgelöst wurde, ist barer Unsinn, entspringt der linken Ideologie und wird durch fortwährende Wiederholung zwar immer mehr geglaubt, aber wahrer wird sie nicht.

Natürlich haben sich Banker bereichert und sich amoralisch verhalten. Das finden wir aber auch bei anderen Berufsgruppen, denken sie an Transplantations-Mediziner, Verkäufer, Rechtsanwälte, Priester oder Journalisten.

Die Wahrheit ist jedoch, dass die Mitarbeiter auch in der Finanzbranche in der großen Mehrzahl eine sehr ordentliche Arbeit leisten und sich nach moralischen Standards anständig verhalten. Aber natürlich gibt auch solche, die dies nicht tun.

Unverantwortlich bleibt es aber, wenn die Politik die Gesetze nicht mehr einhält, gleichzeitig die Haftung von fremden Schulden auf alle verteilt und die Schuld für den daraus resultierenden wirtschaftlichen Niedergang Europas dem Bankensystem anlastet.

So gesehen, stehen die Falschen am Pranger.

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