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Europa-Aktienfonds „Wir finden in Frankreich derzeit viele gute Aktien“

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Zum Großteil ist der Fonds derzeit in Euro-Titel investiert. Inwiefern ist er bedroht von einem möglichen Foulspiel der Italiener hinsichtlich der Stabilität des gemeinsamen Währungsraums, aus dem die neue Regierung in Rom gerne austreten würde?

Auch wenn man derartige Töne aus italienischen Regierungskreisen hört, ist ein Austritt in der Praxis alles andere als einfach. Dafür müssten erst die Spielregeln – die italienische Verfassung – geändert werden und die italienische Bevölkerung könnte der Regierung die gelbe Karte zeigen. Wie wir zudem beim Brexit sehen, ist schon ein EU-Austritt nicht einfach. Noch schwieriger wäre der Versuch, die noch enger gestrickte Eurozone zu verlassen. Aber selbst wenn die Risiken zunehmen und dies zu einer höheren Marktvolatilität führen sollte, haben wir in unseren Portfolios jede Menge Aktien, die derartigen Versuchen, die etablierten Spielregeln auszuhebeln, standhalten könnten. Politische Volatilität – etwas, womit Italien seit vielen Jahrzehnten vertraut ist und das in der neuesten Links-Rechts-/Nord-Süd-Koalition praktisch vorprogrammiert ist – wird die Verbraucher nicht daran hindern, Seife, Shampoo und Kosmetik zu nutzen oder zu essen und zu trinken…. Branchen wie dem Bankwesen dürfte sie eher Probleme bereiten, aber in diesen Bereichen sind wir kaum investiert.

Der Threadneedle European Select Fund investiert vor allem in Unternehmen aus Kontinentaleuropa – vor allem aus dem Land des amtierenden Vize-Europameisters, die mehr als ein Fünftel des Fonds ausmachen. Was schätzen Sie derzeit an Aktien aus Frankreich?

Anders als im Fußball zwängen wir Unternehmen nicht in geografische Kategorien oder Klassifizierungen. Wenn wir Aktien halten, dann, weil es sich um gute Unternehmen handelt, und nicht, weil sie in einem bestimmten Land ansässig sind. In Frankreich sind wir nicht investiert, weil wir Land und Leute oder auch nur die französische Wirtschaft so lieben, sondern weil wir dort viele gute Unternehmen finden.

Nicht vertreten ist in den Top Ten des Fonds dagegen der Sieger im vergangenen EM-Finale. Welche Chancen und Risiken sehen Sie derzeit in Portugal beziehungsweise dem iberischen Nachbarland Spanien?

Für Portugal gilt das gleiche. Dass wir hier nicht investiert sind, hat nichts mit unserer Einstellung zu diesem Land oder seiner Wirtschaft zu tun, sondern mit dem dortigen „Talent-Pool“, also dem Anlageuniversum. Als kleineres Land hat Portugal auch weniger Unternehmen. Das macht es nicht unmöglich, gute Player zu finden, aber dadurch gibt es weniger Auswahl.

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