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in Aktive Fonds versus ETFsLesedauer: 7 Minuten

Europa-Chef von Wisdom Tree „Bei Smart-Beta-ETFs sollen Anleger auf 6 Punkte achten“

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Können Sie Studienergebnisse nennen, die eine Überlegenheit von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Fonds dokumentieren?

Abner: Mithilfe von Morningstar-Daten haben wir ein hypothetisches Portfolio aus 60 Prozent globalen Aktien-ETFs und 40 Prozent britischen Gilt-ETFs sowohl in einer passiven als auch in einer aktiven Portfolio-Struktur zusammengestellt. Wir haben die Ergebnisse über zehn Jahre, vom 30. April 2007 bis zum 30. April 2017, analysiert und festgestellt, dass das passive Portfolio über ein, drei, fünf und zehn Jahre um jeweils 1,8 Prozent, 0,8 Prozent, 0,7 Prozent beziehungsweise 0,7 Prozent besser abgeschnitten hat als das aktive Portfolio.

Außerdem ist in der Branche wohlbekannt, dass aktive Manager insgesamt häufig schlechter abschneiden als ihre Benchmarks – Studien haben gezeigt, dass nur ca. 20 Prozent der aktiven Fonds in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt besser abgeschnitten haben als ihre Benchmark. Und die Belege zeigen auch, dass die Performance im Zeitablauf selten von Dauer ist, was einfach bedeutet, dass Manager, die die Benchmark in einem Jahr übertrafen, schlechte Chancen haben, dies auch im folgenden Jahre zu schaffen.

Haben Sie auch von Warren Buffetts Jahresbericht an die Aktionäre gehört, in dem er „die Wette“ erwähnte? Vor neun Jahren wettete Buffett, dass ein beliebiger Satz aus fünf Hedge-Fonds in einem Zeitraum von zehn Jahren nicht besser abschneiden könne als der S&P 500 Index, da Hedge-Fonds hohe aktive Managementgebühren berechneten, während ein Investment in den S&P 500 Index über günstige Index-Fonds erfolgt. Ted Seides von Protégé Partners ging auf die Wette gegen Buffett ein und wählte fünf Dachfonds, die in eine Vielzahl an Hedge-Fonds investieren, während Buffetts Wahl auf den Vanguard S&P 500 Index-Fonds fiel. Bei der Wette zählte die Performance abzüglich Gebühren, Kosten und Auslagen. Buffetts These war, dass ein passives Investment langfristig besser abschneiden würde als das aktive Management, da Kosten die Chance auf eine hohe Performance reduzieren. Die Wette begann am 1. Januar 2008 und wird dieses Jahr am 31. Dezember 2017 zu Ende gehen. Im Jahr 2016 betrug der aufgezinste jährliche Zuwachs für den Vanguard Index-Fonds 7,1 Prozent und für die fünf Dachfonds durchschnittlich nur 2,2 Prozent.

 Es gibt außerdem das Aktiv/Passiv-Barometer von Morningstar, bei dem kontinuierlich festgestellt wird, dass aktiv gemanagte Fonds im Allgemeinen, vor allem bei längerfristigen Horizonten, schlechter abgeschnitten haben als ihre passiven Pendants und auch von einer höheren Sterblichkeitsrate gekennzeichnet sind (also oft verschmolzen oder geschlossen werden).