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Europa: Wie Stockpicker das Beste aus den Aktienmärkten holen

Maisha Khan kommt aus reichem Elternhaus. Die junge Frau aus Bangladesch hätte in ihrer Heimat ein gut situiertes Leben führen können – wäre da nicht ihre Hautfarbe. Nicht nur Fremde, sondern auch Verwandte behandeln sie, als hätte sie eine Krankheit. Khan wird zur Außenseiterin, als Mitzwanzigerin erträgt sie ihr Leben in der Hauptstadt Dhaka nicht mehr und wandert nach Großbritannien aus. Alles nur wegen ihrer Hautfarbe. Alles wegen eines Schönheitsideals. Maisha Khan ist zu dunkel.

Nicht von Khans Schicksal, aber von dem Schönheitsideal heller Haut profitieren viele europäische Kosmetikhersteller. In Südostasien sind sie nahezu alle vor Ort: L’Oréal mit den Marken Garnier und Lancôme, Yves Saint-Laurent, Christian Dior, Unilever mit Fair & Lovely und natürlich Nivea-Hersteller Beiersdorf. Alle verkaufen sie Bleichcremes, denn der Markt ist riesig.

In Indien etwa entfallen 40 Prozent aller verkauften Kosmetika auf die Bleichsparte. Bei L’Oréal India machen die Produkte sogar 50 Prozent des erwirtschafteten Umsatzes aus. Europas Kosmetikhersteller profitieren nicht nur vom allgemeinen Wachstum in den Schwellenländern, sondern auch von einer wachsenden Mittelschicht. Und die will ähnlich wie der Westen konsumieren.

„Das Klischee, dass europäische Unternehmen den Großteil ihres Umsatzes auf ihrem Heimatmarkt erzielen, ist längst überholt. Vielmehr sind sie Global Player, die auf das weltweite Wirtschaftswachstum schauen und daran verdienen wollen“, erklärt Michael Constantis.

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Den Manager des BGF European Growth (WKN: 779 374) von Blackrock stört es deshalb überhaupt nicht, dass er ausschließlich europäische Titel ins Portfolio nehmen kann. Auch wenn die Euro- Krise seinem Fonds im vergangenen Jahr ein Minus von knapp 8 Prozent bescherte. „Mittlerweile ist die Stimmung an den Aktienmärkten viel besser. Die Euro-Krise ist zwar noch nicht vorüber, aber das Schlimmste ist wohl überstanden“, ist Constantis überzeugt.

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