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Europabörsen im Höhenflug Dax über 12.000 Punkte

“Der Geldfluss der EZB findet seinen Weg in die Aktienmärkte”, stellte Andreas Lipkow, Marktstratege bei der Kliegel & Hafner AG in Berlin, fest. Dabei bestehe eine enge Relation zur Schwäche des Euro. Die Talfahrt der Gemeinschaftswährung, die von rund 1,20 Dollar zu Jahresbeginn auf 1,05 Dollar gefallen ist, hat den Aktien der exportorientierten Branchen zu einem Höhenflug verholfen. So standen mit 1,4 Prozent Aufschlag die Autowerte an der Spitze der Einzelsektoren des Stoxx 600.

Die Aufmerksamkeit ist nun auf die Sitzung der US-Notenbank zur Wochenmitte gerichtet, wie Marktstratege Stan Shamu von IG Markets in einer Einschätzung schrieb. Entscheidend sei, ob die neuen Konjunktuprognosen der Fed zu einer veränderten Wortwahl in Hinblick auf mögliche Zinsanhebungen führen werden. “Die neuen Projektionen der Zentralbank könnte Fed-Chefin Yellen verwenden, um Marktteilnehmer auf eine baldige Zinswende vorzubereiten”, merkte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba in einem Kommentar an.

Nach dem überraschend starken US-Arbeitsmarktbericht für Februar waren die Erwartungen an eine Zinserhöhung zur Jahresmitte gestiegen. Derzeit preisen die Fed Fund Futures eine Anhebung im Juli mit einer Wahrscheinlichkeit von knapp 28 Prozent ein. Vor zwei Wochen waren es noch 17 Prozent gewesen.

Der Euro Stoxx 50 gewann 0,9 Prozent auf 3687 Punkte, der Stoxx 600 zog um 0,7 Prozent auf 399,26 Zähler an. Neben den Autowerten tendierte mit 1,2 Prozent Aufschlag der Chemiesektor und damit ein weiterer zyklischer Exportsektor sehr fest.

Der Dax rückte um 1,2 Prozent auf 12.045 Zähler vor. Gefragt waren die Titel der Siemens AG mit 1,7 Prozent Zuwachs. Der Konzern hatte am Wochenende Verträge mit Ägypten über zehn Milliarden Euro zum Bau von Kraftwerken und Windkraftanlagen mitgeteilt. Die Linde AG rechnet unterdessen mit einem steigenden Umsatz und operativem Gewinn im laufenden Jahr. Die Zahlen zum vierten Quartal bezeichneten die Analysten von Goldman Sachs als “solide”. Die Titel zogen um 1,3 Prozent an. Anteile von K+S AG knüpften an ihre vorherigen Gewinne an und rückten um drei Prozent vor. Das Unternehmen hatte in der Vorwoche überraschend gute Zahlen vorgelegt, was die Commerzbank bewog, das Kursziel von 30,00 auf 40,50 Euro anzuheben.

Im MDax stiegen die Titel der Gerry Weber International AG um 1,5 Prozent. Das Unternehmen hatte den Einzelhandels-Umsatz im ersten Quartal um acht Prozent gesteigert. Analyst Ingbert Faust von der Equinet Bank bezeichnete die Zahlen als etwas besser als erwartet. Dagegen gaben die Titel der Rheinmetall AG um 1,3 Prozent nach. Die Analysten von Berenberg hatten den Wert von Kaufen auf Halten abgestuft.

Der Schweizer SMI entwickelte sich mit 0,3 Prozent Plus auf 9187 Punkte nicht ganz so stark wie seine europäischen Pendants. Actelion Ltd. hatte neue Daten zu dem Medikament “Selexipag” bei einer Konferenz des American College of Cardiology präsentiert. Die Analysten von Barclays bezeichneten sie als Beleg für die Wirksamkeit des Medikaments gegen Lungenhochdruck. Der Wert gewann 2,2 Prozent. Lafarge SA ist unterdessen bereit, beim geplanten Zusammenschluss mit Holcim Ltd. eine Änderung des vereinbarten Aktientauschverhältnisses ins Auge zu fassen. Andere Zugeständnisse bei den Konditionen seien aber nicht akzeptabel. Holcim gaben um 0,7 Prozent nach, Lafarge an der Börse Paris um 4,8 Prozent.

Unter den kleineren Werten brachen Ayzta AG um zehn Prozent ein. Das Unternehmen rechnet mit rückläufigen Umsätzen in Europa.

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