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Europas ETF-Markt: Weitere Anbieter werden kommen

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Markteintritt mit guten Argumenten

Vanguard setzt also auf Reputation und Kosten, Swedbank Robur auf Expertise auf dem Heimatmarkt und seine Vertriebsstärke. Obwohl beide Vorgehensweisen unterschiedlich sind, haben sie etwas gemeinsam: Bei den ETFs, die beide Gesellschaften nach dem ersten Schritt anbieten,  handelt es sich um Produkte, mit denen sich schnell große Summen von den Investoren einwerben lassen.
 
Dies ist ein Umstand, den man im ETF-Geschäft, das von kleinen Margen bestimmt ist, nicht unterschätzen darf. Zwar dürften Vanguard und Swedbank Robur im Ernstfall einen langen Atem haben. Aber es lebt sich auch in der ETF Industrie leichter, wenn man geschäftliche Erfolge vorweisen kann und profitabel ist. Das ist die Lektion für alle, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, auf dem europäischen ETF-Markt Fuß zu fassen.
 
Und welche Lektion können Anleger lernen, beziehungsweise was bringen ihnen die zusätzlichen Anbieter?

Ein größeres Produktangebot, klar. Ansonsten sind kurzfristig keine Vorteile erkennbar. Mittel- und langfristig könnte der zunehmende Wettbewerb der einzelnen Anbieter aber die Managementgebühren und die Handelsaufschläge (Spreads) verringern. Dadurch würden die Kosten für die Anleger sinken.
 
Nun mag der eine oder andere Skeptiker darauf hinweisen, dass die Kosten aktiv gemanagter Fonds im Zuge eines stärkeren Wettbewerbs nicht gesunken seien. Aber: Der ETF-Markt verhält sich in diesem Punkt anders als der für klassische Investmentfonds – und zwar aufgrund fehlender Vertriebsprovisionen.

Denn je stärker die Konkurrenz bei den aktiv gemanagten Fonds wurde, umso mehr mussten die Anbieter bei ihren Vertriebspartnern mit immer höheren Provisionen um die Gunst werben. Da in der ETF-Branche generell keine Vertriebsvergütungen gezahlt werden, entfällt diese Strategie.
 
Bei ETFs hat der zunehmende Wettbewerb tatsächlich zu fallenden Kosten geführt, während diese im Bereich der aktiv gemanagten Produkte – trotz oder gerade wegen des steigenden Wettbewerbs – kontinuierlich gestiegen sind.

Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.


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