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Eurozone auf dem Weg in die Rezession

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Wie stark wird die Rezession in der Eurozone ausfallen?

Hartmann: Die Rezession dürfte deutlich milder ausfallen als vor drei Jahren – unter anderem weil sich kein dramatischer globaler Wachstumseinbruch abzeichnet und in der Eurozone weniger makroökonomische Ungleichgewichte bestehen – etwa am Immobilienmarkt.

Wir rechnen deshalb im 4. Quartal 2011 und im 1. Quartal 2012 lediglich mit einem leicht schrumpfenden Bruttoinlandsprodukt. Ab dem Frühjahr 2012 gehen wir von einer weltwirtschaftlichen Stabilisierung aus, welche die Basis für eine konjunkturelle Belebung in der Eurozone darstellen sollte.

Und wie wird sich die deutsche Wirtschaft entwickeln?

Hartmann: Deutschland sollte an einer Rezession vorbeischrammen. Hier rechnen wir lediglich im 4. Quartal 2011 im Zuge einer Lagerkorrektur mit einem Rückgang in der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung.

Ansonsten bleiben die fundamentalen Rahmenbedingungen freundlich. Die Arbeitslosigkeit sollte bestenfalls kurzfristig zulegen, die Realeinkommen der Haushalte dürften sich – im Gegensatz zu den anderen Ländern der Eurozone – 2012 deutlich im positiven Bereich bewegen, die Fiskalpolitik ist neutral ausgerichtet und die Bauwirtschaft erhält vom niedrigen Zinsniveau und dem in den Vorjahren aufgelaufenen Nachholbedarf Rückenwind.

Bereits im 2. Halbjahr 2012 dürfte das Bruttoinlandsprodukt wieder mit der Potenzialrate in Höhe von etwa 0,4 Prozent pro Quartal wachsen.

Wie wird sich die EZB angesichts dieser Entwicklung in der Eurozone  verhalten?

Hartmann: Wir gehen davon aus, dass die EZB im Zuge der sich weiter abschwächenden Konjunktur die Zinsen weiter senken wird. Im November/Dezember rechnen wir mit einer ersten Leitzinssenkung auf 1,25 Prozent, der Anfang nächsten Jahres eine weitere auf 1,00 Prozent folgen sollte.

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