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Ex-DWS-Mann im Gespräch „Die Welt wird im digitalen Zeitalter ungleich verteilt“

Hat sich mit einem Digital-Aktienfonds selbstständig gemacht: Ex-DWS-Mann Baki Irmak
Hat sich mit einem Digital-Aktienfonds selbstständig gemacht: Ex-DWS-Mann Baki Irmak

DAS INVESTMENT: Sechs Monate ist der Digital Leaders Fund auf dem Markt. Wie fällt Ihr erstes Fazit aus?

Baki Irmak: Es dreht sich ja alles um Performance und Mittelzuflüsse. Wir sind mit einem Fondsanteilspreis von 100 Euro gestartet und liegen aktuell bei 115,62 Euro. Das kann sich doch sehen lassen. Das Fondsvolumen liegt bei 9,1 Millionen Euro. Das kurzfristige Fazit lautet also: Wir können Performance, aber Vertrieb noch nicht so gut.

Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Irmak: Überhaupt nicht. Wir wären viel glücklicher, wenn uns sehr viel mehr Anleger begleitet hätten bei der Rally der Digital Leader. Alleine feiern macht ja bekanntlich nicht so viel Spaß.

Welche Ziele verfolgen Sie derzeit vertrieblich?

Irmak: Wir sind mit dem naiven Glauben in den Markt gestartet, dass die Menschheit auf unseren Fonds gewartet hat. Der Fondsmarkt ist nun mal ein Verkäufermarkt, das bleibt er auch. Ohne die Vermittler draußen würde die meisten Menschen überhaupt nicht investieren. Daher wollen wir so viele Vermittler wie möglich für uns gewinnen. Deshalb geben wir ab sofort auch 50 Basispunkte an die Fondsplattformen ab.

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Welche Resonanz hat Sie die vergangenen sechs Monate am meisten überrascht?

Irmak: Zwei Dinge: Mein Partner Stefan Waldhauser und ich verstehen beide etwas von Marketing. Wir wussten, dass Content-Marketing funktioniert. Allerdings hat uns die positive Resonanz zu unseren Kommentierungen doch überrascht. Mittlerweile lesen monatlich schon über 5.000 Besucher unsere Analysen. Zweitens: Wir haben von unerwarteter Seite viel Zuspruch erfahren. Es gibt einige schillernde Namen, die in unseren Fonds investiert haben, darunter ein Software-Milliardär, zwei große Fondsmanager-Persönlichkeiten und drei Vermögensverwalter, von denen wir viel halten. Alles zunächst kleine Testinvestments, aber wir sind trotzdem stolz auf unsere kleine aber feine Investmentcommunity.

Nun sind gerade im Digital- und Plattformgeschäft die sogenannten FANG-Aktien schon im Taxifahrer-Gesprächsmodus. Was sagt das über die Märkte aus?

Irmak: Die Märkte spiegeln das wider, was da draußen gerade passiert. Apple macht nächstes Jahr nach Schätzung der Analysten knapp 57 Milliarden Dollar Gewinn. Da ist etwa die Hälfte von dem, was die 30 Dax-Unternehmen an Gewinn letztes Jahr insgesamt erwirtschaftet haben. Macht und Geld war noch nie so konzentriert in den Händen weniger Unternehmen. Die Welt wird im digitalen Zeitalter neu verteilt. Und die Verteilung ist ungleich. Dennoch setzen wir in erster Linie nicht auf die FANG-Aktien. Es gibt attraktivere Investments.

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