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Exoten-Porträt Letzter Schrei am Kap

Gary Greenberg managt den Hermes Global Emerging Markets.
Gary Greenberg managt den Hermes Global Emerging Markets. | Foto: Hermes

Bei Foschini sind sie stolz auf ihren Ursprung. So beauftragte die südafrikanische Modeboutiquen-Kette anlässlich des Starts ihres jüngsten Online-Shops einen kenianischen Fotografen. Osborne Macharia hatte zuvor bereits für das Marketing des Hollywood-Streifens „Black Panther“ geknipst und sollte nun eine passende Kampagne für den virtuellen Kleiderladen inszenieren. Als Models wirkten ausschließlich dunkelhäutige Frauen mit, und auch die präsentierten Rollenklischees wie „Kriegerin“ zeigten reichlich afrikanische Einflüsse. Es sei Kern der Marke, ließ Foschini zugleich verlauten, für jeden Typ Frau die richtigen Kleider anzubieten.

Das Selbstbewusstsein des in Kapstadt ansässigen Konzerns rührt nicht von ungefähr: In den zurückliegenden Jahren folgte ein Zukauf dem nächsten. 2016 etwa kam die britische Kette Whistles mit 46 Filialen hinzu. Insgesamt verfügt Foschini bereits über 3.328 Geschäfte in 34 Ländern. Der Erfolg blieb Investoren nicht verborgen, allein auf Sicht eines Jahres kletterte der Aktienkurs um mehr als 46 Prozent nach oben.

Solche Zuwächse will sich auch Gary Greenberg nicht entgehen lassen. Der Manager des Hermes Global Emerging Markets kaufte für 2,4 Prozent der mehr als 3,7 Milliarden Euro Fondsvolumen Foschini-Aktien und machte sie zu einem seiner Top-Investments. Damit entfernt sich Greenberg weit von seinem Vergleichsindex, dem MSCI Emerging Markets, in dem Foschini lediglich auf einen Anteil in Höhe von 0,08 Prozent kommt.

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Dennoch nehmen südafrikanische Unternehmen im Portfolio insgesamt weniger Platz ein als im MSCI-Index. Auch das zeigt, wie wenig der Manager davon hält, sich an eine Benchmark zu klammern. Gleichwohl fehlen bei Greenberg die üblichen Hightech-Favoriten aus China und Südkorea nicht. Tencent, Samsung und Alibaba führen die Liste der größten Fondsanlagen an. Die Ergebnisse sprechen für sein Vorgehen.

„Kräftiger Rückenwind“

Knapp 11 Prozent liegt der Anteilspreis höher als zum Vorjahreszeitpunkt, auf Sicht von fünf Jahren steht ein Plus von knapp 68 Prozent zu Buche. Damit hat Greenberg pro Jahr im Schnitt rund 6 Prozentpunkte mehr Rendite abgeliefert als der Durchschnitt der Aktienfonds, die weltweit in Schwellenländern anlegen. Dabei schwankt der Fonds nicht übermäßig stark. Die Risikokennziffer Volatilität liegt bei 13,3 Prozent.

Greenberg hat wenig Zweifel, dass Schwellenländer bei Investoren gefragt bleiben: „Wir spüren einen kräftigen Rückenwind.“ Dafür macht er eine ganze Reihe von Gründen aus. Neben den steigenden Gewinnmargen der Unternehmen zählt dazu das verglichen mit der industrialisierten Welt schnellere Wachstum der Wirtschaft. Zugleich seien die Währungen vieler Schwellenländer unterbewertet, so Greenberg, und die zahlreichen Investitionsvorhaben der Unternehmen ebenfalls vielversprechend. „Emerging Markets sind in internationalen Fonds immer noch unterrepräsentiert“, stellt Hermes’ Schwellenland-Chef fest. Und das, obwohl die Bewertungen der Aktien aus seiner Sicht noch günstig ausfallen.

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