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in AltersvorsorgeLesedauer: 6 Minuten

Biometrie Die Vermessung des Lebens

Burnout und Depression: Psychische Probleme zählen inzwischen zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Viele unterschätzen dieses Risiko jedoch.
Burnout und Depression: Psychische Probleme zählen inzwischen zu den häufigsten Gründen für eine Berufsunfähigkeit. Viele unterschätzen dieses Risiko jedoch. | Foto: Pixabay

Wollten Sie schon immer mal wissen, wie alt Sie werden? Dann gehen Sie auf die Webseite der 7-Jahre-länger-Initiative des Verbands der deutschen Versicherer GDV und lassen sich ausrechnen, wie viele Jahre noch vor Ihnen liegen (www.7jahrelaenger. de/lebenserwartungsrechner). Leider sind die Ergebnisse natürlich nur Prognosen und Durchschnittswerte. Doch die meisten Menschen unterschätzen ihre statistische Lebenserwartung, hat der GDV festgestellt, daher der Name der Initiative.

Grundsätzlich spricht sicherlich nichts dagegen, wenn man länger lebt, als man denkt. Heikel wird es nur, wenn das Geld ausgeht, da man für einen zu kurzen Zeitraum vorgesorgt hat. Langlebigkeit ist plötzlich nicht mehr nur ein Geschenk, sondern auch ein Risiko.

Lange gab es das Langlebigkeitsrisiko vor allem für die Versicherer. Für ihre Rentenpolicen, die bis zum Tod zahlen, egal wann dieser eintritt, ist die Lebenserwartung ein zentraler Faktor. Diese ist in der Vergangenheit deutlich gestiegen (siehe Grafik).

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So wurde ein im Jahr 1900 Geborener nur rund 40 Jahre alt; inzwischen leben Männer laut der neusten Sterbetafel des Statistischen Bundesamts 78,3 Jahre, Frauen sogar 83,2 Jahre. Auf Basis dieser Berechnungen erstellt die Deutsche Aktuarvereinigung Sterbetafeln für die Versicherungswirtschaft, kalkuliert dabei aber deutlich konservativer.

Anders als für die Versicherer stellte für viele Bürger ein langes Leben in der Vergangenheit kein finanzielles Risiko dar. Die gesetzliche Rente reichte oft für den Lebensstandard, und die staatlichen Träger zahlten pünktlich bis zum bitteren Ende. Mit dem sinkenden Rentenniveau wird jedoch eine zusätzliche Absicherung nötig, und deren erforderliche Höhe hängt auch von der Lebensdauer ab.

Langlebigkeit zählt zu den sogenannten biometrischen Risiken. Die Wissenschaft der Biometrie beschäftigt sich mit Messverfahren für Lebewesen. Das Feld ist breit, von der erwarteten Lebensdauer bis zur Gesichtserkennung. Biometrische Risiken sind also in irgendeiner Weise quantifizierbare Risiken, die mit dem eigenen Leben zusammenhängen.

Das wohl bekannteste dieser Risiken ist das Gegenteil der Langlebigkeit, die Sterblichkeit. Auch hierfür haben Versicherer eine Lösung – zwar nicht gegen das Sterben an sich, aber für die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen im Todesfall. Eine Risikolebensversicherung läuft über einen bestimmten Zeitraum und zahlt bei Ableben der versicherten Person während der Laufzeit eine festgelegte Summe an die im Vertrag Begünstigten.

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