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EZB bereitet Maßnahmen vor Draghi: „Deflationsrisiko besteht“

“Das Risiko, das wir unser Mandat der Preisstabilität nicht erfüllen, ist jedenfalls höher als vor sechs Monaten”, sagte Draghi in einem Interview mit dem Handelsblatt. Die EZB sei deshalb in technischen Vorbereitungen, “um Umfang, Tempo und Zusammensetzung unserer Maßnahmen Anfang 2015 zu verändern, sollte dies notwendig werden, um auf eine lange Periode zu niedriger Inflation zu reagieren. Darin besteht Einstimmigkeit im EZB-Rat”.

Während sich die Geldpolitiker im Prinzip einig sind, streiten sie noch über die Notwendigkeit weiterer Konjunkturmaßnahmen zum aktuellen Zeitpunkt. Einige Mitglieder des nach der Aufnahme Litauens in die Eurozone nun 25 Personen umfassenden EZB-Rats warnen angesichts einer erwarteten negativen Inflation in diesem Jahr vor einer Deflationsspirale, andere wollen abwarten, damit die Wirkung der bereits beschlossenen Maßnahmen geprüft werden kann. Zur Deflation äußerte Draghi, das Risiko dafür könne nicht ausgeschlossen werden, es sei jedoch begrenzt. “Aber wir müssen gegen dieses Risiko angehen”, betonte er. Auf die Frage, wie viel Geld die EZB für Anleihekäufe in die Hand nehmen müsse, erklärte er, dies sei “schwer zu sagen”.

Nach Veröffentlichung des Interviews sanken die Renditen italienischer und spanischer Anleihen auf Rekordtiefs, der Euro notierte auf dem niedrigsten Niveau seit Juni 2010. Zuletzt wurden für einen Euro 1,2056 Dollar und damit 0,4 Prozent weniger gezahlt. Die nächste geldpolitische Sitzung des EZB-Rats steht am 22. Januar an.

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