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EZB-Leitzins „Zins-Spekulationen dürften weiter ins Kraut schießen“

Leitzinserhöhungen sind keine Fata Morgana mehr: Die Erwartungen steigen
Leitzinserhöhungen sind keine Fata Morgana mehr: Die Erwartungen steigen

Daniel Hartmann, Senior-Volkswirt bei der auf Anleihen-Portfolios spezialisierten Fondsgesellschaft Bantleon

Der Ruf nach höheren Zinsen ließ die Europäische Zentralbank (EZB) lange kalt. In den Statements hieß es stets: „Die Leitzinsen bleiben für längere Zeit und weit über den Zeithorizont des Anleihekaufprogramms hinaus auf dem aktuellen oder einem niedrigen Niveau.“

Entsprechend gingen die Märkte davon aus, dass die Leitzinsen frühestens 2019 angehoben werden. Dies hat sich in den vergangenen Wochen schlagartig geändert. Plötzlich wird bereits für Ende 2017 der erste Schritt antizipiert (Anhebung des Einlagensatzes von minus 0,4 Prozent auf minus 0,3 Prozent).

Ausschlaggebend dafür sind die Kommentare einiger Notenbanker. Angesichts überraschend positiver Konjunkturdaten bemerkten sie, die Leitzinsen könnten schneller angehoben werden als gedacht. Damit wurde der Geist aus der Flasche gelassen.

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Im zweiten Halbjahr 2017 dürfte dem Aufschwung die Puste ausgehen

In den nächsten Wochen dürften die Zinsspekulationen – angetrieben von anhaltend freundlichen Nachrichten – weiter ins Kraut schießen. In diesem Zuge sollten die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen auf 0,8 Prozent zulegen. Allerdings dürfte damit der Zenit erreicht sein.

Für das 2. Halbjahr 2017 erwarten wir eine sich abschwächende Konjunktur, was die Spekulation auf steigende Leitzinsen erneut dämpfen wird. Am Ende wird sich die ganze Aufregung als unnötig erweisen und die EZB frühestens Ende 2018 zur Tat schreiten.

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