LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 4 Minuten

Fachtagung Finanzplaner Forum in Wien Experten über Chancen und Gefahren der Digitalisierung

Seite 2 / 2



Professor Andreas Hackethal von der Goethe Universität Frankfurt sorgte für die wissenschaftliche Untermalung und brachte verhaltensökonomische Grundsätze in die Diskussion ein. Er erläuterte das Kundenverhalten vor dem Hintergrund der  Digitalisierung.  Die abschließende von Professor Hackethal geleitete Diskussion mit hochkarätigen Vertretern aus dem Vermögensmanagement der österreichischen Bankenlandschaft zeichnete sich durch eine Reihe kontroverser und kritischer Meinungen zu den vorgestellten Thesen der Experten aus.

Banken fühlen sich gewappnet

„Wir nennen es nicht Roboadvice, sondern digitalisierte Anlageberatung“, sagte Christian Noisternig, Ressortleiter Vertrieb von der UniCredit Bank Austria. „Sie soll nach einer einfachen digital geführten Strecke den Kunden Schritt für Schritt in die geführte Beratung übergehen und den Berater dadurch unterstützen, dass seine Expertise dokumentiert wird.“

Als viel zu sehr gehypt und noch zu früh bezeichnete hingegen Peter Bosek, Vorstand der Erste Group Bank, die Fintech-Entwicklung. „Kunden jetzt in dieser Marktsituation in selbstlernende Systeme zu führen, halte ich für ein No-Go“, so Bosek, er sehe derzeit keine sensationell erfolgreichen Fintechs im Wertpapierbereich, die die aktuelle Marktsituation meisterten.

Michaela Keplinger-Mitterlehner, stellvertretende Generaldirektorin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, unterstrich, dass die Digitalisierung den gesamten Prozess einer Bank revolutionieren wird und nicht nur im Anbieten eines Online-portals erschöpfe. „Wir legen Wert auf die Individualisierung und Nutzbarmachung von Daten für unsere eigenen Kunden. Wir kommen bisher auf einer viel zu rationalen Ebene auf die Kunden zu“, so die Generaldirektorin. Es werde Gamification benötigt, der Kunde müsse spielerisch und mit Spaß an die Themen herangeführt werden. „Wir müssen uns im Internet so weit entwickeln, dass wir für einen Anleger so sind, wie Runtastic für einen Läufer“, zog Keplinger-Mitterlehner einen passenden Vergleich.

Alles in allem zeigten sich die Diskussionsteilnehmer nach eigener Aussage im großen und Ganzen recht gelassen und gewappnet für die Herausforderungen, die der Branche aus der Digitalisierung erwachsen und bereits eifrig in der Umsetzung entsprechender Projekte.

Die Veranstaltung zählt zum Weiterbildungssystem der zertifizierten Finanzplaner und ist mit 5,5 CPD-Credits bewertet. Das nächste Finanzplaner Forum findet bereits am 14. und 15. März in Düsseldorf statt und ist bereits nahezu ausverkauft.

Weitere Termine und Agenden des Finanzplaner Forums finden sich hier.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion