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„Fallen kann es, steigen muss es…“ Finanzberater über Gold und Silber

Rainer Beckmann, Geschäftsführer der ficon Financial Consultants GmbH
Rainer Beckmann, Geschäftsführer der ficon Financial Consultants GmbH
„Fallen kann es, steigen muss es…“
…sagte einst der Silberjunge Thorsten Schulte. Dafür sprechen aktuell mehrere Faktoren. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr sank der kleine Bruder des Goldes auf einen neuen Tiefstkurs. Aus charttechnischer Betrachtung wird dieses sogenannte Doppeltief als positives Signal für steigende Kurse gewertet.
Die Zahl der Silber-Optimisten ist auf fast 20 Prozent gesunken – noch nie waren es so wenige. Gleichzeitig erreichte die Anzahl der offenen Leerverkäufe von Silberkontrakten bei Hedgefonds neue Rekordwerte. Müssten die Terminverkäufer ihre Positionen eindecken, wären sie dazu gar nicht in der Lage, entsprechende Mengen an Metall an den Märkten zu beschaffen. Wir werten diese Umstände als eine günstige Gelegenheit zum Einstieg.
Für steigende Silberkurse spricht auch die Entwicklung von Gold – der Trendsetter für den kleinen Bruder. Für viele hat das gelbe Metall den Nimbus als sicherer Hafen verloren. Kürzlich verbannte der Chefanlagestratege von Sal. Oppenheim das Edelmetall aus allen Depots. Für uns ist das deswegen bemerkenswert, weil Sal. Oppenheim Ende der 90er und 2001 schon einmal jeweils einen Goldminen- und Rohstofffonds aufgelöst hat. Nur kurze Zeit später begann die fast zehn Jahre andauernde Gold-Hausse und Anleger der Oppenheim-Fonds verpassten die günstige Einstiegsgelegenheit. Wiederholt sich die Geschichte?
10 Meinungen zum Verfall des Goldpreises: Von "riskant" und "ohne Wert" bis "attraktiv"
Nachdem Gold und Silber extrem überverkauft sind, sucht alle Welt nach Gründen, warum die Preise weiter fallen müssen. Viele Auguren halten eine bevorstehende Zinserhöhung in den USA im Herbst als ersten Schritt in Richtung Zinswende für möglich und schätzen, dass dies einen weiteren Preisverfall befeuert. Wir glauben jedoch, dass eine Zinswende angesichts der derzeitigen US-amerikanischen Konjunkturzahlen noch etwas länger auf sich warten lässt. Den Gold- und Silberpreis positiv beeinflussen könnte zudem die Situation bei den Produzenten, den Gold- und Silberminen. Viele Minen geraten durch die niedrigen Metallpreise und den zuletzt massiv gestiegenen Förderkosten in eine existenzielle Notlage. Hält diese Preislage noch weiter an, werden die ersten Unternehmen gezwungen sein, ihre Minen zu schließen. Das Angebot am Markt würde sich reduzieren und den Gold- und Silberpreis stabilisieren. Umso wichtiger ist es, auf die besten Minen mit sehr hoher Qualität zu setzen. Anleger müssen sich bewusst sein, dass ein Investment in Minentitel wesentlich spekulativer ist als der direkte Goldkauf. Minenaktien verloren seit ihren Höchstständen 2011 teilweise bis zu 80 oder 90 Prozent an Kurs. Sie sind daher nur für risikobereite und erfahrene Anleger geeignet. Wir betrachten Gold und Silber unter dem Substanzgedanken weiterhin als fundamentalen Bestandteil der Geldanlage. Preise, wie wir sie derzeit sehen, sind für uns eine gute Kaufgelegenheit. Damit befinden wir uns in guter Gesellschaft: Investmentlegende Marc Faber stockt gerade seinen Goldbestand auf.

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