LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Alternative InvestmentsLesedauer: 3 Minuten

Family Offices und Vermögensverwalter: Kompetenz schlägt Unabhängigkeit

Seite 2 / 2



Vorteil von Eigenprodukten

Ohne Zweifel, kritischen Fragen sollte sich der Berater stellen. Vorteile von Eigenprodukten braucht er aber nicht zu verschweigen. Zum einen wählen Kunden bestimmte Berater aus, weil diese über eine gewisse Expertise in Ihrem Feld verfügen oder verfügen sollten. Warum soll ein Berater, dessen Kernaufgabe in der Asset Allocation besteht, seine Fähigkeiten nicht in einem eigenen Fonds einsetzen? Effizienzgründe, Kostenargumente und Transparenz können hierfür sprechen. Vergessen wird häufig auch, dass viele Kunden großes Vertrauen in ihr Family Office oder ihren Vermögensverwalter setzen. Diese haben keine Probleme damit, direkt in die Expertise des eigenen Beraters zu setzen und vertrauen gerne einen gewissen Prozentsatz ihres Vermögens direkt diesem an. Der eine oder andere Kunde beurteilt bei öffentlich zum Vertrieb zugelassenen Produkten deren Publizität oft als zusätzliches Qualitätsmerkmal. Signalisiert das Family Office bzw. der Vermögenswalter hierdurch bewusst oder unbewusst: Ich vertraue meinen Fähigkeiten und stelle mich dem Wettbewerb.

Fazit


Ist ein hoher Grad an Transparenz gegeben, dann muss ein Eigenprodukt nicht negativ beurteilt werden. Investionsgrad, Allokationsanteil, Überstimmung mit der eigenen Anlagephilosophie und ähnliches müssen für den Kunden nachvollziehbar sein. Diese Vorteile des Einsatzes eigenen praktischen Könnens in der Vermögensverwaltung, hier in der Produkthülle Fonds eingesetzt, sollte der jeweilige Fondsinitiator abwägen gegen die Vorteile einer „totalen“ Neutralität, die oft Diskussionen mit Kunden erleichtert. Vergessen wird oft auch auf Initiatorenseite, dass Publizität in negative Publizität umschlagen kann, wenn die Performance des eigenen Fonds nicht überzeugt. Es mag trivial klingen: Gute Publikumsfondsmanager können durch Transparenz und Kommunikation den Neutralitätsgedanken in der Beratung bereichern, da sie sich sozusagen selber ins Schweinwerferlicht stellen.
Über den Autor: Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt. Seine Fachgebiete liegen in Marketing / Vertrieb / PR und in der Managerselektion. Hill beschäftigt sich intensiv mit Private Label Fonds, Fondsboutiquen und dem Einsatz von Publikumsfonds (Fondsselektion) bei Institutionellen: www.markus-hill.com

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen