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Fauler Rekord: Kreditausfälle verdoppeln sich auf 1,05 Billionen Euro

Schlechte Schuldner sind der Graus vieler Banker. Denn im schlimmsten Fall bleiben sie auf den Verbindlichkeiten sitzen. Durch die Euro-Krise stieg das Volumen der Verbindlichkeiten, die vom Gläubiger nicht mehr fristgerecht getilgt werden können, auf mittlerweile fast 1,05 Billionen Euro. Seit 2008 verdoppelte sich damit das Volumen der notleidenden Kredite in Europa. Das zeigt eine Studie der amerikanischen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (Pwc).

Besonders schlechte Schuldner waren Spanien, Italien und Griechenland. Banken mussten im vergangenen Jahr 23 (Spanien), 37 (Italien) beziehungsweise 50 (Griechenland) Prozent mehr Kredite abschreiben als im Jahr zuvor. Das Volumen der notleidenden Kredite in Irland stieg lediglich um 10 Milliarden Euro auf 119 Milliarden Euro, und die portugiesischen Verbindlichkeiten legten zwei Milliarden auf 12 Milliarden zu. In Deutschland stagnierte der Wert der faulen Kredite – allerdings auf dem hohen Niveau von 196 Milliarden Euro.

Um ihre Bilanzen zu bereinigen, versuchen sich die Banken von ihren faulen Kreditportfolios zu trennen. Allerdings verläuft der Handel eher schleppend. Laut Pwc verkauften Banken 2011 nur Randvermögen (Non Core Assets) und notleidende Kredite im Volumen von 36 Milliarden Euro. Non Core Assets sind Vermögenswerte, die nach und nach abgebaut werden sollen, da sie nicht mehr rentabel sind.

Die Beratungsgesellschaft schätzt, dass Banken zusätzlich zu den 1,05 Billionen Euro an notleidenden Krediten um weitere 1,5 Billionen Euro bei den Randvermögen bangen müssen. Allerdings hofft Christopher Sur, Leiter des Bereichs Finanztransaktionsberatung , dass der Markt für faule Kredite bald wieder anspringt: „Internationale Finanzinvestoren sind in ausgewählten europäischen Ländern sehr aktiv.“

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