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Fed-Zinsanhebung Anleihe-Investoren zeigen keinerlei Furcht

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Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und damit nur halb so stark wie von Volkswirten erwartet. Es war das fünfte Mal in diesem Jahr, dass die Löhne entweder nur mit 0,1 Prozent oder gar nicht stiegen.

Die Renditen 30-jähriger Schatzbriefe lagen Ende vergangener Woche bei 3,03 Prozent, 0,1 Prozentpunkte entfernt vom niedrigsten Schlussstand seit einem Jahr und fast 1 vollen Prozentpunkt unter dem Stand Anfang 2014.

Damals waren sich fast alle Experten einig gewesen, dass die Renditen amerikanischer Staatsanleihen aller Laufzeiten steigen würden, weil das Anleiheankaufprogramm der Fed eine Erholung der US-Konjunktur in Gang bringen und damit die Inflationsrate in die Höhe treiben würde.

Das stärkste Halbjahr des amerikanischen Wirtschafswachstums seit einem Jahrzehnt veranlasste Futures-Händler, die Aussicht auf eine Zinsanhebung durch die Fed innerhalb eines Jahres einzupreisen.

Doch schwache Lohnzuwächse, erlahmendes Wachstum im Ausland und einbrechende Energiepreise liessen die Erwartungen der Investoren bezüglich des Anstiegs der Verbraucherpreise sinken.

Der bevorzugte Gradmesser der Fed für die Inflation verharrt seit 29 Monaten in Folge unterhalb der Zielvorgabe der Währungshüter. Derweil implizieren die Anleiherenditen für die Fünfjahresperiode ab November 2019 einen durchschnittlichen Jahresanstieg der Verbraucherpreise von 2,17 Prozent.

In den fünf Jahren vor der Krise stiegen die Lebenshaltungskosten in den Vereinigten Staaten im Schnitt um knapp 3 Prozent im Jahr. Für die nächsten drei Jahrzehnte erwarten die Anleihemärkte mit 2,1 Prozent im Jahr eine noch niedrigere Teuerungsrate.

Der Rückgang um einen Viertel Prozentpunkt in diesem Jahr ist so deutlich ausgefallen wie seit 2011 nicht mehr. “Ich erwarte nicht, dass der Inflations-Dschinn wieder aus der Flasche entweicht”, sagte Jack McIntyre, Vermögensverwalter bei Brandywine Global Investment Management in Philadelphia, kürzlich in einem Telefoninterview.

Die Investoren suchen in dieser Situation Schatzbriefe mit längeren Laufzeiten, um die günstigsten inflationsbereinigten Erträge zu erzielen. Gleichzeitig wenden sie sich von Papieren der kürzesten Laufzeiten ab, je näher das Ende der seit sechs Jahren anhaltenden Geldpolitik der Zinssätze nahe null rückt.

Allein in der vergangenen Woche verzeichnete der börsengehandelte iShares 20+ Year Treasury Bond ETF-Fonds Nettozuflüsse von über einer halben Milliarde Dollar, zeigen von Bloomberg zusammengestellte Daten. Aus dem iShares 1-3 Year Treasury Bond ETF flossen in den 13 Handelstagen bis einschließlich vergangenem Freitag hingegen über 10 Prozent der Einlagen ab.

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