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Fidelity Fünf Gründe, die für einen weiterhin starken US-Konsum sprechen

Der US-Konsum bleibt ein wichtiger Treiber des globalen Wirtschaftswachstums. (Foto: Getty Images)
Der US-Konsum bleibt ein wichtiger Treiber des globalen Wirtschaftswachstums. (Foto: Getty Images)
1. Gesunder Arbeitsmarkt

Der in der Regel wichtigste Einflussfaktor für den privaten Konsum ist der Zustand des Arbeitsmarktes. Und der hat sich in den USA nach der Finanzkrise mit einem Zuwachs von 13,7 Millionen neuen Jobs im privaten Sektor und einer Halbierung der Arbeitslosenquote von 10 Prozent im Oktober 2009 auf 5 Prozent im März 2016 erholt. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Verbesserungen am US-Arbeitsmarkt ist die sinkende Zahl der Unterbeschäftigung, die so genannte „U-6“-Rate, die nicht in die offizielle Statistik einfließt. Im Schnitt lag diese Quote zwischen 2009 und 2015 mit rund 6,5 Prozentpunkten oberhalb der offiziellen Arbeitslosenquote stetig auf einem erhöhten Niveau. Doch mittlerweile ist dieser Wert wieder auf rund 5 Prozentpunkte gesunken, ein weiterer Indikator für eine Normalisierung und Erholung des US-Arbeitsmarktes auf breiter Basis. Allein die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist noch höher als vor der Krise, aber auch hier ist der Wert von 45 Prozent (2010) auf 28 Prozent gesunken. Das langjährige Mittel liegt bei 17 Prozent.

2. Anstieg der Reallöhne

Nach einer langen Phase ohne nennenswerten Anstieg der US-Reallöhne mehren sich nun die Anzeichen, dass sich der Lohnanstieg beschleunigen könnte. So ist in den ersten drei Monaten dieses Jahres der nominale Stundenlohn im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen, der stärkste Anstieg nach der Finanzkrise. Außerdem wurde gleich in mehreren Bundesstaaten der Mindestlohn angehoben. Wal-Mart, der mit Abstand größte private Arbeitgeber der USA, kündigte zudem an, für die meisten seiner Beschäftigten den Stundenlohn um einen Dollar auf 10 US-Dollar zu erhöhen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Hinweis auf die Arbeitslosenquote von 5 Prozent – ein Wert, bei dem vom Arbeitsmarkt noch keine inflationären Impulse durch zu hohen Lohndruck ausgehen.

3. Starker Wohnimmobilienmarkt

Eng verbunden mit dem Arbeitsmarkt ist der Ausblick für die weitere Entwicklung des US-Wohnimmobilienmarktes: Ein guter Arbeitsmarkt hilft auch dem Immobilienmarkt, der außerdem von günstigen Finanzierungsbedingungen und bezahlbaren Preisen profitiert. Schon seit 2012 ist der Häusermarkt in den USA eine tragende Säule der wirtschaftlichen Erholung, während der wichtige Case-Shiller-Index für Wohnimmobilien um rund 30 Prozent gestiegen ist.

4. Niedrige Energiepreise

Die niedrigen Energiepreise wirken auf den US-Konsum eindeutig positiv. Allein im vergangenen Jahr sanken die Energieausgaben der US-Amerikaner im vergangenen Jahr um zwei Prozentpunkte auf 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, eine Ersparnis von ungefähr 350 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Dies entspricht ungefähr der Summe von 376 Milliarden US-Dollar, die die Amerikaner 2015 für Bekleidung und Schuhe ausgegeben haben. Auch wenn sich die Einsparungen im Energiebereich und der Anstieg des verfügbaren Einkommens nicht eins-zu-eins auf den Konsum übertragen lassen – es dürfte wenig Zweifel daran bestehen, dass niedrige Energiepreise den Konsum stützen.

5. Starker US-Dollar

In den vergangenen Jahren wirkte sich auch der starke US-Dollar positiv auf die US-Wirtschaft aus: Auf handelsgewichteter Basis ist der US-Dollar seit 2013 um 23 Prozent gestiegen. Das förderte die Kaufkraft der US-Konsumenten, weil es zum einen importierte Waren und Dienstleistungen billiger machte. Zum anderen aber auch deshalb, weil die USA ein besonders großer Importeur sind - der weltgrößte sogar, was Konsumgüter betrifft. Allein im vergangenen Jahr importieren die USA Konsumgüter im Wert von 598 Milliarden US-Dollar, das waren 26,3 Prozent aller Importe. Würde man noch die Pkw-Importe als Konsumgüter zu diesem Wert hinzurechnen, betrügen die Konsumgutimporte ein Drittel aller Importe.

Auch wenn der US-Dollar in den vergangenen Wochen an Wert verloren hat: Die Kaufkraft der US-Währung dürfte angesichts weiter sinkender und z.T. sogar negativer Zinsen in anderen Weltregionen weitgehend stabil bleiben.

Fazit:

Auch wenn es einige Unsicherheiten gibt: Der kurzfristige Ausblick für den US-Konsum wird von einigen wichtigen Faktoren unterstützt, unter anderem von niedrigen Energiepreisen, einem soliden Wohnimmobilienmarkt, steigenden Reallöhnen und einem starken Dollar. Sollte also der US-Konsum positiv überraschen, dürfte das positiv für das US-Wachstum und US-Aktien, insbesondere für ausgewählte Konsumwerte sein.

Das Wichtigste in Kürze

- US-Konsum bleibt wichtigster Treiber des globalen Wirtschaftswachstums

- US-Binnenkonsum ist größer als gesamtes Bruttoinlandsprodukt Chinas, gemessen in Marktwechselkursen

- Weiterhin günstige Rahmenbedingungen:
Niedrige Arbeitslosigkeit
Niedrige Energiepreise
Gesunder Wohnimmobilienmarkt
Starker US-Dollar
Aussicht auf steigende Löhne

- Gutes Umfeld für selektive US-Aktien-Käufe

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