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Finanz-Karriere Skandinaviens Banken-Manager: Top-Leistung wegen niedriger Bezahlung?

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Überraschener Zusammenhang

Die bestbezahlten skandinavischen Banker erhalten beispielsweise deutlich weniger als ihre Kollegen in Griechenland, Zypern, Spanien und Großbritannien, zeigt die Studie aus dem Februar weiter, für die die Bezahlung in 22 europäischen Ländern für 2015 unter die Lupe genommen wurde.

Ein Blick auf die Erträge der Finanzinstitute legt den Schluss nahe, dass Bankmanager keinesfalls hohe Bezüge einstreichen müssen, um auch eine überdurchschnittlich gute Arbeit zu leisten. Einige Studien deuten viel mehr an, dass eine höhere Bezahlung das Eingehen jener Risiken fördern könnte, die letztlich die Banken und die Volkswirtschaften in denen sie arbeiten, schädigen.

Manipulation am Libor-Satz

Danske-CEO Borgen verdient weniger als das, was einige Händler bei großen britischen Banken erhielten, die später für Libor-Manipulationen ins Gefängnis mussten. Jay Merchant, ein früherer Barclays-Händler, der im vergangenen Juli verurteilt wurde, bekam 2007 rund 2,2 Millionen Pfund (2,7 Millionen US-Dollar). Das liegt rund 100.000 US-Dollar über den Bezügen von Borgen für 2016.

Die Aktien von Danske kletterten seit Jahresbeginn bis Donnerstag dieser Woche um rund 15 Prozent. Das liegt deutlich über dem Sechs-Prozent-Zuwachs beim Bloomberg-Index für europäische Banken im selben Zeitraum.

Neue Vergütungs-Praktiken

John Armour, Professor für Recht und Finanzen an der Oxford University, ist der Meinung, dass an den Vergütungs-Praktiken für Banken noch viel gearbeitet werden muss. Die Vorteile aus dem Eingehen von Risiken würden in den meisten Fällen deutlich über den potenziellen Verlusten liegen. Das gelte besonders für Manager.

„Anstatt die Bezahlungen nach oben hin zu begrenzen, sollten wir uns auf die Abwärts-Seite konzentrieren”, fordert er. Oder einfacher ausgedrückt: Bankmanager sollten, falls etwas schief läuft, dies finanziell stärker am eigenen Leibe zu spüren bekommen.

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