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Finanzexperten zum Amtsantritt von Donald Trump Christoph Bruns: „Radikale Maßnahmen von Donald Trump? Noch dürfen wir gelassen sein“

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Sie haben sich vor einiger Zeit sehr positiv über Rohstoffe und über den Luxussektor geäußert – und lagen damit richtig. Würden Sie Ihren positiven Ausblick heute noch auf andere Sektoren ausweiten – unter dem Eindruck der Amtseinführung von Donald Trump?

Bruns: Zunächst: Am meisten profitiert hat in letzter Zeit wahrscheinlich der Finanzsektor. Denn die Deregulierung, die Trump angekündigt hat, ist in der Tat ein positives Thema, der Sektor ist zurecht angesprungen. Wenn hier dereguliert wird, wovon ich ausgehe, geht das weiter.

Das Thema Luxus bleibt im Bestand. Wenn es den Börsen besser geht, wenn es den Banken besser geht, kann es auch dem Luxus-Sektor besser gehen. Dabei würde ich bleiben.

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Bruns: Der Automobilsektor hat jetzt ein Thema am Hals, von dem er noch nicht wusste, dass er es bekommt: Kommen Zölle? Für Europäer wird interessant, ob es Zölle auf europäische Waren geben wird. Dann bekommen wir einen Handelskrieg. Bei China hat sich das schon angedeutet. Davon werden die Amerikaner aber nicht nur profitieren, sie werden auch darunter leiden. Daher erwarte ich das nicht. Aber der Automobilbereich ist etwas angeschlagen. Es schwebt ein Damoklesschwert über dem Sektor. Und der Sektor ist ja für Deutschland sehr wichtig.

Im Rohstoffbereich ist es noch etwas unklar. Hier hat Trump gesagt, er wolle Öl und Gasförderung in den USA antreiben. Das wird aber nicht gerade preiserhöhend wirken. Und Trump selbst äußert sich widersprüchlich, weil er die Lage nicht voll überschaut. Also warten wir es mal ab.

Könnten auch Baustoffe profitieren?

Bruns: Trump will ein Mammutprojekt in Gang setzen. Nicht nur seine unheilige Mauer gegenüber Mexiko, sondern es sollen auch Brücken, Flugzeugplätze, Straßen saniert, gebaut und ausgebaut werden. Das wäre gut für die Bauindustrie. Die Kurse sind hier auch schon angestiegen. Viele Investitionen müssten allerdings fremdfinanziert werden. Das hat dann wieder Zinsfolgen und könnte wiederum negativ für den Häusermarkt sein.

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