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Finanzexperten zum Amtsantritt von Donald Trump Elmar Peters: „Wir erwarten keinen dauerhaften US-Aufschwung“

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Experten haben schon vor Monaten vor einem überbewerteten US-Aktienmarkt gewarnt. Seitdem sind die Kurse weiter gestiegen. Mit Blick auf einen Präsidenten Trump ist sogar eine neue Euphorie gegenüber US-Titeln spürbar. Übersehen Anleger möglicherweise Risiken?

Peters: Zieht man die Gewinnerwartung für die kommenden zwölf Monate heran, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17,5. Das  ist zwar historisch hoch, liegt aber deutlich unter den Rekordniveaus aus der Zeit um die Jahrtausendwende. Dennoch gilt: Bei solchen Niveaus sind Kursrückschlage immer wieder möglich. Diese können aber auch Opportunitäten bieten.

Donald Trump droht Unternehmen Strafzölle an, wenn sie für die USA bestimmte Produkte außerhalb des Landes produzieren und sie dann in die USA einführen wollen. Betrifft das auch zum Beispiel die deutschen Auto-Exporteure?

Peters: Es ist sicherlich verfrüht darüber eine Prognose abzugeben. Es gibt noch keine belastbaren Pläne, sondern nur Spekulationen, teils auf Basis von Twitter-Kommentaren.

Donald Trumps „America-First“-Politik will vor allem die USA schützen – auf Kosten der Interessen anderer Länder, wie es jetzt aussieht. Könnte es trotzdem noch einen lachenden Dritten geben, der von dieser Politik profitiert?

Peters: Es ist ebenfalls zu früh, darüber eine Prognose abzugeben. Vielleicht könnte aber Russland durch die Aufhebung der Sanktionen und weitere Öl-Deals profitieren. Aber auch das ist bislang nur eine Spekulation.

Die Ära Trump könnte einige unerwartete Wendungen nehmen, vermehrte Volatilität scheint programmiert zu sein. Wie können Anleger dieser Unsicherheit begegnen?

Peters: Unsere Aufgabe als aktiver Investor ist es, durch eine sinnvolle Diversifikation robuste Portfolios zu konzipieren und deren Struktur anzupassen, wenn sich das Chance-Risiko-Verhältnis der einzelnen Anlagen verändert hat. Deshalb haben wir die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten zu selektiven Verkäufen genutzt und zuletzt die Liquidität wieder erhöht. Grundsätzlich gilt: Wir setzen auf Qualitätsaktien von Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und soliden Bilanzen.

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