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Aktualisiert am 31.10.2010 - 01:11 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 6 Minuten

Finanzfrage der Woche: Wie funktionieren ETFs?

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Überhaupt nichts von dieser Alpha-Jagd hält allerdings Thomas Meyer zu Drewer. Der Leiter des ETF-Geschäfts der Société-Générale-Tochter Lyxor meint: „In den vergangenen 13 Jahren haben nur 10 Prozent aller europäischen Aktienfonds ihren Vergleichsindex geschlagen.“ Meyer zu Drewer geht davon aus, dass kein Fondsmanager den Markt langfristig outperformen kann.

Was Skeptiker fairerweise einräumen müssen: Nicht jeder aktive Fondsmanager verfolgt wirklich dieses Ziel. Einige wollen ein geringeres Risiko eingehen, als die Benchmark in sich birgt.

Zu erkennen ist der Erfolg dieser Strategie am Beta-Faktor: Ein Wert unter 1 bedeutet, dass der im Fonds eingebaute Stoßdämpfer funktioniert.

Aktiv-passiv-Gerangel

Gleichwohl hat der Markt auch die meisten aktiven Fondsmanager fest im Griff. So kommt eine Studie des Vermögensverwalters Gecam aus Wangen zu dem Schluss, dass alle in Europa zugelassenen Aktienfonds im Schnitt zu 90 Prozent an ihrem Vergleichsindex kleben. Nur ein Zehntel der Wertentwicklung geht also auf die eigene Leistung zurück.

Da könne man auch gleich den Index kaufen und Geld sparen, sagen ETF-Fans. Einen populären Kompromiss im Aktivpassiv-Gerangel bietet die Core-Satellite-Strategie. „Diese teilt das Portfolio in eine passiv gemanagte Kernkomponente und eine Satellitenkomponente, die aus einem oder mehreren Positionen mit sehr aktiven Fondsmanagern besteht“, schreibt die französische Elite-Universität Edhec in einer ETF-Studie.

Für den passiven Kern kommen zum Beispiel ETFs auf den MSCI Welt oder die europäischen Indizes Stoxx und Euro Stoxxinfrage. Denn gerade solche Standardmärkte weisen angesichts hoher Umsätze und vieler Marktteilnehmer nur wenige Fehlbewertungen auf. „Die Satelliten werden sehr aktiv gemanagt und investieren in weniger effiziente Märkte als die Kern-Investments“, heißt es weiter in der Studie.
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