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Finanzplaner Forum „Berater wollen keine Produktvorträge“

Initiatoren des Finanzplaner Forums Otto Lucius und Guido Küsters
Initiatoren des Finanzplaner Forums Otto Lucius und Guido Küsters

DAS INVESTMENT.com: Seit über drei Jahren organisieren Sie die Veranstaltungsreihe Finanzplaner Forum. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus?

Otto Lucius: Die Idee war, ein Netzwerk von Experten für Experten zu schaffen. Das ist uns in einem weitaus größeren Ausmaß als gedacht gelungen. Der Schlüsselfaktor dafür war die Qualität unseres Angebotes. In Wien haben wir 250, in Düsseldorf haben wir 220 Teilnehmer, dieser große Zuspruch liegt auch an der Auswahl der Referenten. In fast vier Jahren haben wir 27 Veranstaltungen in Düsseldorf, Wien, Hamburg, Stuttgart und München sowie verschiedenen österreichischen Städten durchgeführt, mit rund 2.800  Teilnehmern. Ein großer Teil der deutschen und fast alle österreichischen Finanzplaner hat bereits eine Veranstaltung von uns besucht.

Guido Küsters: Gleichzeitig fungieren wir als Vertretung und Ansprechpartner unseres Berufsstandes. Wir haben dazu parteiübergreifend unsere Kontakte ausgebaut. Markus Ferber, der MiFID-Berichterstatter beim EU-Parlament und Bundesbankvorstand Professor Andreas Dombret haben bei uns referiert, im September begrüßen wir die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann bei uns. Der diesjährige Vortrag von FDP-Fraktionsvorstand Christian Lindner wurde nur durch einen Streik verhindert. Wir spüren bei den Regulierungsbehörden Akzeptanz. Dass die Bafin zu einer Branchenveranstaltung kommt ist sehr selten und für uns eine große Ehre.

Sie betreiben aktiv Lobbyarbeit?

Küsters: Der Aufsicht ist oft nicht bewusst, wie differenziert der Beratermarkt ist und dass wir tatsächlich für eine ganzheitliche Planung stehen. Ende 2016 waren wir erneut zum Verbraucherschutzforum der Bafin eingeladen und konnten uns dort äußern. Da besteht ein Konflikt mit dem, was die Verbraucherschützer als verbrauchergerecht formulieren und was wir aus der ganzheitlichen Planung heraus für verbrauchergerecht halten. Das hat die Bafin nun aber erkannt, sie hat uns auf dem Radar als Interessenvertreter des Berufsstandes der qualifizierten und zertifizierten Finanzplaner.

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Lucius: In Österreich haben wir bereits zwei Mal die Aufsicht auf unserer Veranstaltung begrüßt. Wir sind davon überzeugt: Gute und ethisch einwandfreie Beratung ist der beste Verbraucherschutz. Da braucht es keine weiteren Vorschriften.

Wie konzipieren Sie die Veranstaltungen und welches Feedback erhalten Sie?

Lucius: Wir verfolgen ein stringentes Konzept und nehmen das Feedback sehr ernst, bitten auch immer um Anregungen. Wir veranstalten Fachtagungen mit einem Schwerpunktthema, ansonsten haben wir stets einen großen Strauß an Themen, das wünschen sich die Teilnehmer. Wir gehen weg von der Investmentlastigkeit der Themen, denn dazu gibt es schon eine Vielzahl anderer Veranstaltungen. Bei uns finden Teilnehmer viele Spezialthemen wie Steuern und Regulierung, die sie nirgendwo anders aufbereitet erhalten.

Küsters: Digitalisierung ein gutes Beispiel. Dazu haben wir bereits zwei Fachtagungen in Wien abgehalten. Daraus haben sich nun neue Aspekte ergeben, die wir als Teil des großen Finanzplaner Forums hinzugenommen haben. Der Prozess der Themenfindung läuft sehr gut. Es gibt auch Lieblingsreferenten wie Dr. Balzer, die von den Teilnehmern aktiv nachgefragt werden.

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