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Aktualisiert am 04.10.2016 - 17:08 Uhrin AktienLesedauer: 4 Minuten

Finanzrepression Max Otte: „85% des Vermögens der Deutschen bedroht“

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"In 15 Jahren verlieren Sparbuch-Besitzer knapp 40 Prozent ihrer Ersparnisse"

Die Finanzrepression schreite fort, so Otte weiter. Denn die tatsächliche Inflation sei höher als Realzinsen auf Sparanlagen. Bei einer negativen Realverzinsung von 3,5 Prozent verliere ein Mensch, der 100 Euro aufs Sparbuch legt, in zehn Jahren 27,4 Prozent. In 15 Jahren verliert er nach Ottes Berechnungen knapp 40 Prozent seines Ersparten. Auf Gesamtdeutschland aufgerechnet, ergibt das alarmierende Zahlen. „85 Prozent des Vermögens der Deutschen sind durch die Finanzrepression“, sagt Otte.

Neben der Finanzrepression durch Niedrigzinsen bedrohen auch Kriege und Unruhen den Wohlstand der Deutschen. „Wie verrückt ist der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirklich“, fragt Otte. Laut Otte gar nicht so sehr, wie es den Anschein hat. Trump habe drei vernünftige Dinge gesagt, erklärt der Universitätsprofessor. Erstens: Er wäre nie in Irak einmarschiert. Zweitens: Er würde sich gut mit Russlands Präsident Wladimir Putin verstehen. Und drittens: Er plädiert für eine Verkleinerung der Nato. „Das sind vernünftige Vorschläge, um Frieden zu stiften“, so Otte. 

Bargeld-Abschaffung vergleichbar mit dem Bau der Berliner Mauer

Ein Reizthema ist für Otte auch die von der Bundesregierung geplante Bargeldobergrenze, der er in seiner Streitschrift „Rettet unser Bargeld“ bereits den Kampf angesagt hatte. Der von der Bundesregierung vorgebrachte Grund - die Terrorbekämpfung - sei nur vorgeschoben, sagt Otte. In Wirklichkeit wolle die Politik durch Bargeld-Abschaffung die Bürger kontrollieren und die Negativzinsen durchsetzen.

Allerdings dreht sich die aktuelle Diskussion gar nicht um eine Bargeld-Abschaffung, sondern lediglich um eine Bargeld-Obergrenze. Das ist auch Otte bewusst. Allerdings ist für ihn die geplante Obergrenze der erste Schritt zur kompletten Abschaffung von Münzen und Scheinen. Und was ist mit dem Versprechen von Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass das Bargeld nicht abgeschafft werde? Walter Ulbricht habe auch im Juni 1961 gesagt, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten, kontert Otte. 

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