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Finanztipp der Woche: Die besten Berufsunfähigkeitsversicherungen

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Kerngesund ist kein Argument

Zweitwichtigster Grund für den Verzicht auf eine BU-Versicherung ist ein vermeintlich guter Gesundheitszustand: Mehr als jeder dritte BU-Verweigerer argumentiert, er sei kerngesund. Laut Deutscher Rentenversicherung Bund (DRV) wird aber jeder dritte Arbeiter und jeder fünfte Angestellte berufsunfähig, bevor er das Rentenalter erreicht. Und zwar zum Großteil nicht als Folge von Unfällen, wie die meisten Deutschen glauben, sondern wegen psychischen Drucks wie Stress, wegen Krebs- und wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So viel zur stabilen Gesundheit.

Wer seinen Beruf aber nicht mehr ausüben kann, bekommt auch kein monatliches Einkommen mehr. Und der Staat springt als Retter in der Not bei einer BU nur sehr begrenzt ein – insbesondere bei denen, die nach 1961 geboren sind. Sie bekommen nur eine Erwerbsminderungsrente, die knapp einem Drittel des letzten Bruttoeinkommens entspricht.

Diese Rente gibt es aber nur für die, die mindestens fünf Jahre lang Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben und weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten können – egal ob im eigenen oder in einem anderen Beruf. Wer drei bis sechs Stunden pro Tag in Büro & Co. verbringen kann, bekommt davon nur die Hälfte. Selbstständige wie Norbert N. gehen komplett leer aus.

So müssen 68 Prozent der Männer, die eine Erwerbsminderungsrente vom Staat bekommen, mit maximal 750 Euro monatlich auskommen, bei den Frauen sind es laut DRV 77 Prozent. Wer seinen Lebensstandard auch ohne Arbeit halten will, kommt um eine BU-Versicherung also nicht herum.

Dass das so viele anders sehen, hat einen weiteren Grund: das Misstrauen. „Ich fürchte, der Versicherer würde sich vor der Zahlung drücken“, sagen 15 Prozent in der Forsa-Umfrage. Gerade bei BU-Versicherungen hält sich das Image der geizigen Versicherer hartnäckig. Zu diesem Thema hat DAS INVESTMENT.com letztens auch ein Interview mit der Allianz geführt.  

Nicht ohne Grund: Anders als zum Beispiel bei der Risikolebensversicherung, bei der es kaum relevante Unterschiede in den Vertragsbedingungen gibt, ist das Kleingedruckte bei den BU-Policen oft besonders kompliziert und undurchsichtig. Und für den Versicherten damit voller potenzieller Paragrafen, die regeln, dass die Versicherung trotz einer BU doch nicht zahlt.

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Wichtig: der Bedingungscheck Will sich jemand ernsthaft gegen Berufsunfähigkeit versichern, gehört der Blick in die Bedingungen daher zur wichtigsten Hausaufgabe. Ein entscheidendes Kriterium ür eine gute Police ist etwa, dass ein Anbieter auf die sogenannte abstrakte Verweisung verzichtet. Tut er das nicht, kann er sich um die Zahlung der BU-Rente drücken, wenn sein Kunde theoretisch noch in einem vergleichbaren Beruf arbeiten könnte. Weitere wichtige Kriterien, die eine gute Police erfüllen sollte, gibt es hier im Überblick.

Wichtige Kennzahl in diesem Zusammenhang ist auch die Prozessquote. Sie gibt an, wie oft ein Versicherer von seinen Kunden vor Gericht gezerrt wurde. Je niedriger diese Prozessquote ist, desto kundenfreundlicher ist üblicherweise die Versicherungsgesellschaft. Und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Ernstfall zahlt, ohne lange zu mucken.

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