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Finanztipp der Woche: Die besten Pflegeversicherungen

Foto: Istock
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Raus aus den Federn – ein Tag in der Pflege beginnt meist damit, den Hilfsbedürftigen morgens aus dem Bett zu helfen. Zeitaufwand: rund 5 Minuten, Kosten: 2,20 Euro. Schlafanzug ausziehen und Körper waschen kostet weitere 4,40 Euro; wieder anziehen noch einmal 2,20 Euro. Hilft die professionelle Pflegekraft beim Zähneputzen, Rasieren, Kämmen und Gesichteincremen, sind weitere knapp 9 Euro fällig.

Fürs Frühstückmachen und füttern nehmen Pflegedienste um die 11 Euro. Ist es eine warme Mahlzeit, kostet das knapp einen Euro mehr – spülen und Herd sauber machen immerhin inklusive. Jacke anziehen, wenn der Pflegepatient das Haus verlassen möchte, ist einmal die Woche für 3 Euro drin. Die Begleitung zum Beispiel zum Arzt kostet den Hilfsbedürftigen 26,40 Euro. Vergleichsweise günstig ist dagegen das Wienern von Möbeln und Böden: Diese Leistung kostet rund 11 Euro pro Einsatz.

Pflegekasse zahlt maximal 1.510 Euro

Das macht im Monat allein für das Waschen, Kleiden und Legen über 250 Euro. Vom Staat gibt es für die Pflege zu Hause mit Pflegepersonal 1.510 Euro im Monat Das reicht, grob gerechnet, bis zum Mittagessen. Muss der Pflegebedürftige ins Pflegeheim, sieht es nicht besser aus. Der Platz kostet im Schnitt 3.000 Euro pro Monat. Davon übernimmt die gesetzliche Pflegekasse maximal 1.825 Euro.

Den Rest zahlen die Patienten selbst, wenn sie können. Können sie nicht, sind die Kinder dran und müssen die Pflege ihrer Eltern bezahlen. Es sei denn, die Eltern haben eine private Pflegeversicherung. Die besten Pflegekostenversicherungen

Drei Varianten der Pflege-Policen stehen dabei zur Auswahl. Bei einer  Pflegerentenversicherung gibt es im Leistungsfall eine monatliche Rente vom Versicherer. Über sie kann der Versicherte frei verfügen. Sie ist aber auch recht teuer. Ein 40-jähriger Mann zahlt für eine Rente von 1.500 Euro rund 50 Euro. Eine gleichaltrige Frau muss rund 70 Euro monatlich zahlen.

Rentenpolicen mit Pflegeschirm

Eine neue Variante ist es, normale Rentenversicherungen einfach um einen Pflegeschutz zu erweitern. Jüngstes Beispiel: Beim Volkswohl Bund bekommen Versicherte ab Mai eine höhere Rente, wenn sie zum Pflegefall werden.

Günstiger als mit einer Pflegerente kommt der Versicherte oft mit einer Pflegekostenversicherung weg. Sie übernimmt – ähnlich dem Prinzip der privaten Krankenversicherung – die Kosten für die Pflege, die die gesetzliche Pflegeversicherung nicht abdeckt; zumindest bis zu einer bestimmten Höchstgrenze.

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Nervende Zettelwirtschaft

Weil sich die Police an den Kosten orientiert, passt sie sich automatisch an steigende Pflegekosten an. Sie ist aber auch sehr fokussiert, abgedeckt sind nur die reinen Pflegekosten. Weiterer Nachteil: die Zettelwirtschaft. Denn den Pflegebedürftigen entsteht ein hoher Aufwand, weil sie die Kosten anhand von Belegen nachweisen müssen. Die besten Pflegetagegeldversicherungen

Mehr Flexibilität haben die Pflegepatienten bei einer Pflegetagegeldversicherung. Hier gibt es jeden Tag einen Geldbetrag, den die Pflegebedürftigen je nach Lust und Laune verwenden können. Das volle Tagegeld gibt es in der Regel aber erst ab Pflegestufe III, wenn die Versicherten also mindestens fünf Stunden täglich betreut werden müssen. In den Pflegestufen I und II bekommt der Versicherte nur einen bestimmten Prozentsatz der vereinbarten Summe.

Ein Qualitätsmerkmal ist es, wenn es ab Pflegestufe II 50 Prozent des vollen Tagegelds gibt, wie etwa bei Concordia und DKV. Beim Signal Iduna Pflege-Top-Tarif sind es sogar 70 Prozent. Gute Pflegeversicherungen, egal welcher Art, zeichnen sich zudem dadurch aus, dass es keine Wartezeiten gibt. Ist das nicht so, müssen die Kosten zunächst doch aus eigener Tasche gezahlt werden. Aus dem gleichen Grund sollte eine gute Police im Pflegefall außerdem vom Versicherer beitragsfrei gestellt werden.

Spendabel im Pflegefall

Manche Versicherer zeigen sich im Pflegefall zudem besonders spendabel. Beim Fingro Pflege + Kapitalplan etwa, einer fondsgebundenen Pflegerentenversicherung, gibt es bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit einen Einmalbeitrag in Höhe einer Jahresrente. Universa zahlt bei ihrem Pflegetagegeldtarif PT-Premium das Doppelte der vereinbarten Leistung, wenn der Pflegefall vor dem 65. Geburtstag des Versicherten durch einen Unfall eintritt oder es noch minderjährige Kinder zu versorgen gibt.

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