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Aktualisiert am 18.09.2017 - 10:29 Uhrin VersicherungsmaklerLesedauer: 2 Minuten

Fintech-Experten im Gespräch Blackrock Investoren Forum: „Öfter schlau ‚Nein’ sagen“

Patrick König (Key Account Manager bei Blackrock), Erik Podzuweit (Gründer von Scalable Capital) und Jan Enno Einfeld (Experte für Digital Transformation und Robo Advice) diskutierten auf der Blackrock-Veranstaltung über die Zukunft der Beratung.
Patrick König (Key Account Manager bei Blackrock), Erik Podzuweit (Gründer von Scalable Capital) und Jan Enno Einfeld (Experte für Digital Transformation und Robo Advice) diskutierten auf der Blackrock-Veranstaltung über die Zukunft der Beratung.

„Dass nur 5 bis 10 Prozent der Unternehmen diese Entwicklung überleben, liegt in der Natur der Sache“, wirft Erik Podzuweit in den Raum und verweist auf den Internet-Boom Ende des Jahrtausends. Auch damals habe es viele junge Unternehmen gegeben, von denen am Ende nur einige überlebten. Amazon zum Beispiel.

Podzuweit weiß, wovon er redet. Mit Scalable Capital hat er eine erfolgreiche Online-Finanzberatung gegründet, einen Robo-Advisor. Jetzt sitzt er auf einer Bühne, die die Fondsgesellschaft Blackrock für ihr jährliches Investorentreffen in die St.-Peter-Kirche in Frankfurt gebaut hat. An seiner Seite sitzt Jan Enno Einfeld, Experte für Digital Transformation und Robo Advice. Patrick König, Chef für die besonders wichtigen Kunden (Key Accounts) bei Blackrock in Deutschland, leitet das Gespräch.

Es geht um Fintechs, jene jungen Unternehmen, die mit neuen Modellen und Techniken die altehrwürdige Finanzindustrie aufmischen wollen. „Diese Start-ups helfen den älteren Unternehmen dabei, ihren inneren Schweinehund zu überwinden und sich weiterzuentwickeln“, stellt Einfeld fest. Es sei wichtig, dass sie voranschreiten. Aber werden sie auch in fünf Jahren den Markt übernommen haben und dominieren? „Ich weiß nicht“, sagt Einfeld und verweist auf die bekannte Tatsache, dass eine Mehrheit der Deutschen nach wie vor einen menschlichen Berater will.

„Öfter schlau ‚Nein’ sagen“

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„Was ist für ein Fintech die größte Herausforderung“, will König wissen. „Herausforderung“ ist natürlich wieder die schönere Umschreibung für das hässliche Wort „Problem“. Podzuweit muss eine Weile überlegen, schließlich gibt es so manche Herausforderung. Dann entscheidet er sich für „Sich nicht zu verzetteln“ und schiebt diesen schönen Satz nach: „Man muss öfter schlau ‚Nein’ sagen, als man schlau ‚Ja’ sagt.“

Nächster Aspekt. Ob denn auch die großen Internet-Unternehmen bald Geldanlagen verkaufen, fragt König. Wohl kaum, meint Einfeld. Apple und Amazon und die anderen seien immer erst in ein Geschäftsfeld eingestiegen, wenn sie zuvor eigene Systeme dafür aufgesetzt hatten. Ein Beispiel sei Apples Zahlungssystem, das es zunächst nur intern verwendet hatte. Auf einen Einstieg in die Geldanlage deute aber derzeit nichts. Vielleicht könnte aber zum Beispiel Google seine riesigen Datenmengen nutzen. „Bringt das einen Vorteil? Vielleicht“, bleibt Einfeld aber vorsichtig.

Am Ende bilden die drei einen schönen Konsens, indem sie eine Vision für die Zukunft entwerfen. Die könnte nämlich so aussehen, dass der klassische Berater dank Fintechs sogar seine Wiedergeburt erlebt. Dass Fintech und Beratung sich nicht gegenseitig das Leben schwer machen, sondern helfen. „Einige lokale Berater nutzen schon unser System für kleinere Portfolios. Das erspart ihnen viel Zettelwirtschaft“, berichtet Podzuweit. Einfeld bestätigt, dass Regulierung und Protokollpflichten das Beraterleben schwer machen. Also könne es tatsächlich bald so aussehen, dass in der Finanzberatung vorn der Berater sitzt und hinten die Technik rumort.

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