LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 04.10.2016 - 17:56 Uhrin InstitutionelleLesedauer: 7 Minuten

Finxit & Co. Diese politischen Ereignisse werden 2016 den Euroraum prägen

Seite 2 / 2



Was ist mit Griechenland?

In Griechenland sind für 2016 keine Wahlen vorgesehen. Dennoch könnte das Land weiterhin für politische Turbulenzen sorgen. Ministerpräsident Alexis Tsipras hat im vergangenen Sommer eine existenzielle Krise bewältigt, indem er das Land im Euroraum hielt und Forderungen der Gläubiger zustimmte. Das Schwierigste steht ihm allerdings erst noch bevor, denn jetzt muss er seine Zusagen erfüllen, und zwar mit einer denkbar dünnen Parlamentsmehrheit. Dramen in der Größenordnung des Vorjahres sind nach der Kehrtwende von Syriza nicht zu erwarten, doch jede Überprüfung der Reformfortschritte birgt Konfliktpotenzial. Gleiches gilt für die Verhandlungen über Schuldenerleichterungen, die in diesem Jahr aufgenommen werden sollen.

Neue Präsidenten

In Portugal und Österreich gibt es Präsidentschaftswahlen. Angesichts der geringen Machtfülle, die das Amt in beiden Ländern hat, sind die Wahlgänge nicht von großer Bedeutung. Man sollte aber nicht vergessen, dass der jüngste Akt der Griechenland-Saga begann, als Ende 2014 die Wahl eines neuen Präsidenten scheiterte.

In Portugal ist die Präsidentschaftswahl im Kontext einer neuen Minderheitsregierung der linken Mitte zu sehen, der das scheidende Staatsoberhaupt nach der Parlamentswahl des vergangenen Jahres eine Chance gab. Der nächste Amtsinhaber könnte eine wichtige Rolle spielen, wenn wieder politische Unsicherheit eintritt.



„Finxit“?

In Finnland wird das Parlament darüber beraten, ob eine Volksabstimmung über die Mitgliedschaft im Euro anberaumt werden soll. Ein entsprechendes Volksbegehren bekam die erforderliche Zahl von Unterschriften. Die Angst vor einem „Finxit" ist allerdings übertrieben, denn die Bereitschaft, auch nur ein Referendum abzuhalten, ist in der Politik kaum vorhanden – von der Absicht, den Euro zu verlassen, ganz zu schweigen.

Deutschland nicht außer Acht lassen

In Deutschland stehen Landtagswahlen in fünf Bundesländern an. Sie werden im Vorfeld der Bundestagswahl im kommenden Jahr Aufschluss über die Unterstützung für Angela Merkels Christdemokraten geben – und Stimmungsindikatoren für die euroskeptische Alternative für Deutschland liefern.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion