LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FinanzberatungLesedauer: 6 Minuten

Flanke ins Finanzfiasko?

Seite 2 / 4

Überlange Laufzeiten von Krediten und Ansparverträgen und in der Regel viel zuviel Risiko“, sieht der Anlageexperte und Fachbuchautor für Finanzplanung, Matthias Uelschen, als Fehler in vielen Fußballer-Portfolios. Der Finanzplaner von Nationalspieler Per Mertesacker empfiehlt, insbesondere auf die Verfügbarkeit der Anlagen zu achten und nicht allein die Rendite oder Steueraspekte in den Vordergrund zu stellen. Uelschen: „Vorzugskapital bei Schiffen oder Flugzeugleasingfonds mit einer Rendite von 5 bis 6 Prozent nach Steuern und Laufzeiten von ca. 10-15 Jahren sind zum Beispiel ein geeignetes Instrument.“ Fungibilität sei wichtig, schließlich haben viele Spieler lediglich 1- oder 2-Jahresverträge und ein hohes Verletzungsrisiko. Das Karriereende eines Profis ist eben nicht exakt planbar. „In der Regel hat ein Spieler 10 bis 15 Jahre, in denen er das Kapital als Grundlage für seine zweite Karriere schaffen muss – und nicht jeder kann so verdienen wie ein Ballack oder Kahn“, sagt Christian Schmeckmann vom Finanz- und Vermögensberater MLP. Vor 10 Jahren gründete MLP zusammen mit dem DFB und der Spielergewerkschaft Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV) das DFB-VDV Versorgungswerk. MLP-Experte Schmeckmann berät mit einem Team von 15 Mitarbeitern Sportler, deren Angehörige und Angestellte von Fußballvereinen – insgesamt rund 200 Personen. Wenig Produktanbieter im Spezialsegment Der Markt ist jedoch eng geworden, viele Produktanbieter haben sich zurückgezogen, berichtet Schmeckmann. Zum Beispiel im Bereich der Privaten Krankenversicherung: „Marktführer ist hier die DKV, die auch Krankentagegeld versichert. Interessenten müssen allerdings dazu erst einmal drei Jahre über der Bemessungsgrenze liegen, was bei jungen Spielern schwierig ist.“ Am besten schließe man bereits als junger Spieler noch vor der Profikarriere eine Zusatzversicherung mit Optionstarif ab. Essenziell für jeden Berufsspieler ist die Absicherung des Invaliditätsrisikos – eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten Profis nicht. Der Grund: Das Risiko ist den Versicherern zu hoch. „Die Gesellschaften sichern nur bis zum 35. Lebensjahr ab und dann auch nur bis zu einer Grenze von 2.500 Euro monatlich“, sagt Schmeckmann. „Die Zeiten, in denen man Profis in Deutschland mit Jahresprämien von 50.000 Euro für 3 bis 5 Millionen Euro Invaliditätsrisiko absichern konnte, sind vorbei“, sekundiert Michael Daudert, es gebe allerdings noch englische und französische Anbieter mit attraktiven Angeboten.
Tipps der Redaktion