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Florian Uleer von Columbia Threadneedle „ETFs sind für uns kein Thema“

Florian Uleer ist Länderchef Deutschland bei Columbia Threadneedle Investments
Florian Uleer ist Länderchef Deutschland bei Columbia Threadneedle Investments | Foto: Columbia Threadneedle

DAS INVESTMENT: Welches ist derzeit aus Ihrer Sicht der wichtigste Produkttrend in der Fondsindustrie?

Florian Uleer: Ein erfreulicher Trend lautet: Aktives Management ist zurück. Das spiegelt sich zum einen in den Zuflüssen wider, die 2017 bei aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zu den Vorjahren weiter Fahrt gewonnen haben. Zum anderen zeigen diverse Analysen, dass gegenüber den Vorjahren ein größerer Teil der aktiven Portfoliomanager höhere Renditen erwirtschaftet hat als der breite Markt. Denn erhöhte Volatilität bietet aktiven Managern wieder mehr Chancen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen – und damit Mehrwert für Anleger zu erwirtschaften. Innerhalb des Spektrums aktiv gemanagter Fonds sind vor allem Multi-Asset-Lösungen gefragt, die auf regelmäßige Ausschüttungen ausgerichtet sind. Denn mangels Zinsen suchen Anleger nach wie vor nach alternativen Quellen für regelmäßige Erträge.

Welchen Produkttrend sehen Sie in den kommenden Jahren, über den heute noch kaum gesprochen wird?

Uleer: Wenn die Zins- und Spread-Niveaus noch länger so niedrig bleiben, dürfte sich der Trend hin zu Absolute-Return-Strategien weiter verstärken. Renditen können dabei aus Aktien, Renten, aber auch alternativen Vermögensklassen generiert werden.

Beschreiben Sie bitte ein spannendes Projekt, an dem Ihr Haus gerade arbeitet.

Uleer: Aufgrund des eben beschriebenen Trends hin zu Absolute-Return-Strategien planen wir einen neuen Long/Short-Fonds aufzulegen, der weltweit in Unternehmensanleihen mit bester Bonität investiert. Der neue Fonds wird seine Chancen vor allem im Bereich Investmentgrade suchen und das nicht nur in Europa, sondern weltweit. Außerdem wird der Fondsmanager den Investmentgrad und die Duration flexibel steuern, und kann damit auch bei steigenden Zinsen positive Erträge erwirtschaften.

Welcher Produkterfolg eines Mitbewerbers hat Sie in den vergangenen Jahren stark beeindruckt?

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Uleer: Beeindruckend finde ich, wie die Fondsselektion bei vielen Asset Managern weiter an Professionalität und Qualität gewonnen hat. Erfreulicherweise profitiert davon vor allem der Endanleger.

In welcher Kundengruppe haben Sie in den vergangenen ein bis zwei Jahren die größten Marktanteile hinzugewonnen und wo sehen Sie den Schlüssel für diesen Erfolg?

Uleer: Innerhalb unseres wachsenden Kundenstammes in Deutschland entwickelt sich der Sparkassensektor besonders dynamisch. Das gilt sowohl für das Depot-A- als auch für das Depot-B-Geschäft.

Haben Sie eine Idee, woran das liegen könnte?

Uleer: Dafür gibt es aus meiner Sicht drei Gründe. Erstens sind bei Sparkassen aufgrund des veränderten Marktumfeldes neue Anlagestrategien gefragt, um sowohl im Treasury als auch für die Endkunden weiterhin stabile und auskömmliche Erträge zu erzielen. Zweitens bieten wir den Sparkassen eine überschaubare Anzahl ausgewählter Anlagelösungen, die aufgrund ihres aktiven Portfoliomanagements einen wesentlichen Beitrag zu konsistenten Anlageergebnissen leisten können – gerade auch in Zeiten erhöhter Volatilität. Drittens sprechen wir Sparkassen seit Juli 2017 noch dezidierter an. Mit Jesco Schwarz haben wir einen erfahrenen Kollegen eingestellt, der den Sparkassensektor seit vielen Jahren kennt und dort hervorragend vernetzt ist.

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