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Flugzeugbau-Fehlerquote Wie Veritas in seinem Mischfonds zu 99,9999 Prozent größere Verluste verhindert

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Wertuntergrenze noch nie gerissen

Bislang funktioniert die Risikokontrolle sehr gut. „Wir haben seit Einführung von Risk@Work die definierten Wertuntergrenzen noch nie touchiert“, so Hess. Seit Februar 2013 wird der Fonds nach dem aktuellen Ansatz gemanagt. Der maximale Verlust fällt seither mit gerade einmal 4,2 Prozent trotz teils turbulenter Börsenphasen äußerst moderat aus und liegt klar unter dem als tolerabel festgelegten Niveau. Mit einer jährlichen Rendite von 3,5 Prozent seit der Umstellung bis zum Ende des ersten Quartals 2016 kann sich auch das Ergebnis sehen lassen, zumal es im Vergleich zu vielen anderen Multi-Asset-Produkten mit sehr moderater Volatilität erzielt wurde.

Das institutionelle Risikomanagement-Modell gibt die jeweils dem Risikobudget entsprechende Allokation der Assetklassen vor, ohne dabei auf Prognosen über künftige Renditen, Risiken oder Korrelationen zurückgreifen zu müssen. Dabei erfolgt die Anpassung der Gewichtung einzelner Assetklassen im Wochenrhythmus. Ergänzt wird das Risk@Work-Konzept hier durch das Veritas-Investment-Trendphasenmodell, das insbesondere die Vermeidung großer Verlustphasen durch einen rechtzeitigen Ausstieg aus dem Markt zum Ziel hat. Das kann und soll dazu führen, dass die vom Modell als zulässig identifizierte Aktienquote gerade in kritischen Marktphasen nicht ausgeschöpft wird.

Die konservative Ausrichtung des Veri Multi Asset Allocation (R) sieht eine neutrale Aktienquote von 35 Prozent vor; die übrigen 65 Prozent verteilen sich auf US-Staatsanleihen, Pfandbriefe, Unternehmensanleihen sowie High-Yield- und Emerging-Market-Bonds. Für die beiden letzteren wird als Indikator die Volatilität der Renditeaufschläge (Spreads) eingesetzt. Wenn dieser Frühwarnindikator anschlägt, wird die betreffende Assetklasse sofort verkauft. Der Einstieg erfolgt – anders als bei vielen Trendfolgern – nach anderen Regeln: Sobald der Spread deutlich unter den Höchststand aus den letzten vier Wochen fällt, erfolgt ein schrittweiser, antizyklischer Wiedereinstieg. Also lange bevor sich Spreadniveau und damit die Kurse vollständig normalisiert haben.

Auch auf der Aktienseite bleibt nichts dem Zufall überlassen. Über das hauseigene Quality-Value-Modell werden Titel identifiziert, die eine hohe Profitabilität und gleichzeitig günstige Bewertungen aufweisen. Über eine extreme Value-at-Risk-Analyse werden zudem besonders risikoreiche Papiere identifiziert und im Ranking nach unten gestuft. „Es gibt typische Kandidaten, die man in Extremsituationen meiden sollte – genau die identifizieren wir durch unseren Investmentprozess. Schließlich wissen wir nicht, wann die nächste Extremsituation auftaucht“, so Hess, der als letzten Faktor die Kriterien einer angemessenen Unternehmensführung in die Auswahl einbezieht.

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