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Was fliegt denn da - Teil 2 Flugzeugtypen unter der Lupe: Narrow-Bodies

Hochdecker-Flugzeug mit Narrow Body und Propeller des Typs ATR 600
Hochdecker-Flugzeug mit Narrow Body und Propeller des Typs ATR 600 | Foto: Laurent Errera/CC-BY-SA-2.0/Wikmedia Commons

In der kommerziellen Luftfahrt ist Effizienz äußerst wichtig. Damit diese gewährleistet ist, werden Flugzeuge ihrem vorgesehenen Nutzungsprofil entsprechend eingesetzt. So eignen sich etwa für Interkontinentalflüge ausgerichtete Flugzeugtypen nicht optimal für den Einsatz auf Kurzstrecken. Umgekehrt setzen die Airlines kleinere Regional Jets nicht für Langstrecken ein, da auf der Route mehrere Tankstopps erforderlich wären. Das ist jedoch nicht nur unwirtschaftlich, sondern würde auch Zeit kosten, was die Flugverbindung unattraktiv machen würde. Flugzeuge vom Typ Narrow-Body eignen sich je nach Bautyp unterschiedlich gut für bestimmte Einsatzbereiche.


Für Kurzstrecken und kurze Landeflächen: 
Turbo-Prop-Maschinen

Der bekannteste Hersteller von Turbo-Prop-getriebenen Flugzeugen ist das französisch-italienische Unternehmen „Avions de transport régional“, kurz: ATR. Die bekanntesten Flugzeuge dieses Herstellers sind die ATR42 und die ATR72, von denen bislang insgesamt mehr als 1.200 produziert wurden. Für diese Bautypen ist auch die Bezeichnung „Hochdecker-Flugzeug“ üblich, da die Tragflächen oberhalb des Rumpfes angeordnet sind. Die größere ATR 72 ist dem Flugzeugsegment mit vier Sitzen pro Reihe zuzuordnen. Üblich ist eine Passagierkapazität von etwa 70 Passagieren. Die Reisegeschwindigkeit von etwa 275 Knoten – das entspricht umgerechnet etwa 489 Stundenkilometern – gilt als eher behäbig.  Die sechsblättrigen Propeller mit den Turbo-Prop- Triebwerken des Herstellers Pratt & Whitney arbeiten bei der genannten Fluggeschwindigkeit besonders effizient. Mit etwas unter 23 Tonnen maximalem Abfluggewicht entspricht das Gewicht dieses Flugzeuges in etwa dem von vier bis fünf Elefanten.  Routenbeispiele, die von einer ATR bedient werden, sind zum Beispiel Düsseldorf-Prag oder Casablanca-Teneriffa - also eher sehr kurze Routen und insbesondere solche, die Starten und Landen auf kurzen Runways notwendig machen.

Innenraum der ATR 600 Quelle: Alex Beltyukov/CC BY-SA 3.0/Wikimedia Commons

 

Optimal für Zubringerflüge:
Canadian Regional Jets

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Die geläufigsten Regional Jets werden von der kanadischen Firma Bombardier gebaut. Das gängige Kürzel CRJ für diese Bauart steht für „Canadian Regional Jet“. Besonders charakteristisch für diesen Bautyp: Die hinten am Rumpf befestigten Triebwerke sowie der schmale Rumpf dieser Flugzeuge. Mit 450 Knoten, also etwa 800 Stundenkilometern, ist dieser Jet deutlich schneller als Turbo-Prop-Maschinen. Wie die ATR72 bieten auch CRJ je nach Sitzausstattung etwa 70 Passagieren Platz. Die Triebwerke von General Electrics liefern einen Schub von jeweils 6.400 Kilogramm, bei einer maximalen Abflugmasse von rund 35 Tonnen. Üblicherweise werden diese Flugzeuge für Zubringerflüge genutzt, obgleich die Reichweite von über 1.600 NM (ca. 2.960 Kilometer) bereits stattliche Reisen ermöglichen würde. Dem steht allerdings die eingeschränkte Gepäckkapazität entgegen, die sich aus der schmalen Bauform des Rumpfs ergibt. Übliche Zubringerrouten sind beispielsweise Madrid - Düsseldorf oder Hamburg - Düsseldorf. Insbesondere im US-amerikanischen Raum werden diese oder ähnliche Flugzeugen aber auch auf längere Strecken eingesetzt.


Kapazitätsstarker und schneller Klassiker:
Airbus A320

Einer der gängigsten Flugzeugtypen weltweit ist der Airbus A320, der zur Kategorie der Narrow-Bodies mit 6 Plätzen pro Sitzreihe. Fast 7.000 Exemplare dieses Flugzeugtyps sind weltweit regelmäßig im Einsatz. Zusammen mit der aktuellen Neuauflage des Typs - dem A320 Neo - wurde dieses Flugzeug bereits über 13.000-mal bestellt. Diese Neuauflage des Klassikers wird entweder von Motoren der Firma P&W oder von CFM angetrieben. Der von diesen großen Triebwerken zur Verfügung gestellte Schub von insgesamt 25 Tonnen ermöglicht es, dass diese Flugzeuge trotz ihrer deutlich größeren Abmessungen die gleiche Reisegeschwindigkeit wie der CRJ erreichen. Mit dem maximalen Startgewicht von über 70 Tonnen hebt hier das beeindruckende Gewicht von fast zwei voll beladenen Sattelschleppern oder rund drei ATR-Maschinen ab. Platz finden in diesem Flugzeug fast vier voll besetzte Reisebusse - also nicht ganz 200 Passagiere.

Im kommenden Teil werden Wide-Body-Flugzeuge vorgestellt. Kleiner Vorgeschmack: Es gibt Flieger, durch deren Triebwerke der Rumpf eines A320 hindurchpasst.

Was fliegt denn da - Teil 1

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