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Fonds mit Eigenleben Diese Mischfonds agieren unabhängig vom Aktienmarkt

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Doppelpack von Nordea

Die Fondsgesellschaft Nordea verzichtet auf diese Vokabel, hat aber trotzdem ein ähnliches Duo am Start. Der Nordea Alpha 15 soll 7 Prozentpunkte über dem Geldmarkt bringen, bei einer Vola von 10 Prozent. Beim Nordea Multi Asset liegen die Zielwerte bei 5 Prozentpunkten über Cash und 7 Prozent Vola. Doch der Managementansatz ist identisch. Grundlage sind sechs sogenannte Super-Strategien, die über Long- und Short-Positionen systematisch Risikoprämien einfahren sollen. Die Strategien für Aktien, Anleihen, Währungen und die Risiko-Balance sollen für ein ausgewogenes Gesamtrisiko sorgen. Die Handels- und Momentum-Strategien sollen zusätzlich direkte Markttrends ausnutzen. Am Anfang stehen immer Marktszenarios, die das Management anschließend im Portfolio umsetzt und mit einem strikten Risikomanagement versieht. Besonderes Augenmerk liegt dabei ausdrücklich darauf, wie stark der Fonds mit Aktien korreliert.

Viele Anbieter, viele Modelle, die den Markt in den Griff kriegen sollen. Auch Manfred Stiegel von MS Finance Support in Stadtbergen bei Augsburg hat sich ei nen eigenen Ansatz überlegt und in den Global Opportunities HAIG Worldselect gepflanzt. Und dessen Wertentwicklung sieht sehr gut aus. Die holperigen Aktienjahre 2011 und 2015 sind kaum zu erkennen. „Da hatte ich die Probleme rechtzeitig kommen sehen und abgesichert“, sagt Stiegel. 2008 habe er sich allerdings verschätzt, gibt er zu, was man dem Fonds auch ansieht. Er hat die Märkte Amerika, Europa, Japan und das übrige Asien in rund 5.000 Einzelaktien aufgeteilt und beobachtet, wie sich Branchen, Länder und Einzeltitel zueinander verhalten. Dabei nutzt er die alte technische Erkenntnis, dass ein Markt bald kippt, wenn ihn nur noch wenige Aktien hochziehen und die übrigen schon schwächeln. Das gilt auch für Branchen. „Wenn eine gewisse Zahl Branchen sich kurstechnisch verschlechtert und keine sich verbessert, ist Vorsicht geboten“, sagt Stiegel. Schlägt sein System Alarm, sichert er ab. Läuft alles gut, kauft er jene Titel mit dem stärksten Auftrieb, am liebsten mit neuen Höchstkursen bei starkem Börsenhandel. Ob er auf Gewinner und Stärke setzt? Ja, sagt er, die Aussage gefällt ihm, das stimme wohl so.

Womit Stiegel auf einen der inzwischen anerkannten Faktoren setzt, die gegenüber normalen Marktindizes als überlegen gelten. Weitere solche Faktoren sind die Größe von Unternehmen, Bewertung, Kursschwankungen und Qualität. Satte 13 solcher Faktoren spielt Fonds-Gigant Blackrock im BSF Style Advantage (ISIN: LU 135 290 602 5) über Long- und Short-Positionen auf Aktien-, Anleihe- und Währungsmärkten gegeneinander aus.

Die Rückrechnungen sehen – natürlich – gut aus, der Fonds selbst existiert aber erst seit Februar 2016. Weshalb er auch in der Tabelle fehlt. Aber zumindest über diese kurze Zeit liegt seine Korrelation zu globalen Aktien bei minus 0,3. Das könnte sicherlich noch interessant werden. Beobachten.

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