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Fonds-Perle Deutschland-Fonds made in UK

Bernd Ondruch und Christian Vogel-Claussen, Gründer von Astellon (von links)
Bernd Ondruch und Christian Vogel-Claussen, Gründer von Astellon (von links)
Für die Commerzbank war die Immobilientochter Eurohypo ein Milliardengrab. Für Bernd Ondruch war ein Investment in Spezial-Anleihen der Bank eine famose Idee und ein sehr lohnendes Investment. Der Kurs der Anleihe steht beim Kauf am 1. Dezember 2011 bei 50 Prozent.

Ondruch kauft für den Astellon Special Opportunities Fund, kurz ASOF. Acht Wochen später – es ist Krise – setzen Commerzbank und Eurohypo die Kuponzahlungen aus und berufen sich auf Sonderklauseln. Der Fall landet vor dem Bundesgerichtshof.

„Ich war bei der Urteilsverkündung dabei“, sagt Ondruch. Die Bank kassiert eine Niederlage, muss ausstehende Zinsen nachzahlen, wird zu Strafzinsen verurteilt und muss eine Garantieerklärung für künftige Zahlungen leisten. Am 23. Januar dieses Jahres wird die Anleihe zu 100 Prozent bedient.

Ondruch, blass, rötliches Haar, verschmitztes bubihaftes Schmunzeln, ginge auch als britischer Vertreter seiner Zunft durch. Doch der Vater von fünf Kindern ist Deutscher mit internationaler Karriere als Investmentbanker. Er ist Gründer und Mastermind von Astellon mit Sitz in London; gegründet 2011 mit seinem Partner Christian Vogel-Claussen.

„In Deutschland denken viele Fondsmanager nicht wie Investmentbanker, sie suchen nicht nach den besten Investmentideen und haben kaum unternehmerisches Gespür“, sagt Ondruch. Das sei in London anders.

Zielrendite bei 10 Prozent

2011 legen sie ASOF auf, erst als Hedgefonds, seit Mitte Dezember 2013 gibt es die Ucits-Variante. Der Fonds investiert nur in deutschsprachige Unternehmen und verfolgt einen Event-getriebenen Ansatz. M&A-Aktivitäten, Spin-offs, Restrukurierungsfälle, Veränderungen von Ratings werden analysiert.

Das Universum besteht aus rund 300 Unternehmen, 20 bis 30 davon kommen ins Portfolio. Als Long- oder Short-Position. Die EU-Zuckerverordnung macht Südzucker zu schaffen? Bei einem Kurs von 30 Euro bauen die Portfoliomanager im Januar 2013 eine Short-Position auf. Bei unter 20 Euro im Juni 2014 wird die Position glattgestellt. Übernahme der GSW durch die Deutsche Wohnen? Kauf der GSW bei 20 Euro, Verkauf bei 35 Euro.

Die ideale Portfolioaufteilung sieht zwei Drittel Long- und ein Drittel Short-Positionen vor. Renten werden beigemischt, und 12 Prozent des Portfolios werden gehedgt. Die Zielrendite liegt bei über 10 Prozent jährlich, die Volatilität bei unter 5 Prozent. Die meisten Investoren sind US-Pensionskassen: „Diese Anleger suchen einen ganzheitlichen Zugang, um Europa abzudecken, und sehen Deutschland als wirtschaftliches Zentrum des Kontinents“, erklärt Ondruch. Zuletzt musste ein Relationship-Manager in den USA eingestellt werden. In Deutschland ist der ASOF nahezu unbekannt.

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