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Fonds-Portrait BL Global Flexible Die große Freiheit aus Luxemburg

Guy Wagner, Fondsmanager bei BL Global Flexible
Guy Wagner, Fondsmanager bei BL Global Flexible
Nicht jeder Mischfonds-Manager kann unbegrenzt schalten und walten. Auch wenn ein Fonds vielfach als flexibel eingestuft wird, weil es keine fest definieren Grenzen für die Verteilung des Fondsvermögens auf die einzelnen Anlageklassen gibt, existieren oft ungeschriebene Grenzen. Für den BL Global Flexible der Banque de Luxembourg gilt das jedoch nicht. Bei diesem Mischfonds kann Manager Guy Wagner wirklich frei agieren – und zwar sowohl in Bezug auf die Asset Allocation als auch auf die regionale Verteilung.

„Ich möchte mit dem Fonds unabhängig von den Märkten Erträge erwirtschaften, bei gleichzeitig überschaubarer Volatilität“, erläutert Wagner seine beiden wichtigsten Ziele. Auf mittlere und lange Sicht will der Wirtschaftswissenschaftler und Geschäftsführer von Banque de Luxembourg Investments (BLI) seinen Anlegern zudem auch Kapitalschutz bieten. „Hierzu ist allerdings ein Anlagehorizont von mindestens drei Jahren erforderlich“, ergänzt er.

Um seine Ziele zu erreichen, achtet der Fondsmanager beim Bestücken des Portfolios vor allem auf den Einstandspreis, denn „dieser bestimmt die Rendite, und eine hohe Sicherheitsmarge ist beim Kauf die beste Risikokontrolle.“ Auf kurzfristige Marktirritationen achtet Wagner hingegen weniger. Diese vorwegnehmen zu wollen, sei ohnehin ein aussichtsloses Unterfangen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht vielmehr der von BLI entwickelte Business-Like-Investing-Ansatz. Handelt es sich um ein gesundes Unternehmen und kann er sich zu einem guten Preis beteiligen? „Das ist viel wichtiger als die Frage, was der Markt in den kommenden Wochen und Monaten machen wird“, betont Wagner.

Auf Branchenebene muss Wagner ebenfalls keine Beschränkungen beachten. Allerdings meidet er zumeist Sektoren, in denen es schwierig ist, Unternehmen mit einem anhaltenden Wettbewerbsvorteil zu finden. „Dazu zählen unter anderem Versorger, Telekommunikations-, Automobil- und Rohstoff-Unternehmen sowie Firmen, deren Bilanzen wir nicht bewerten können, also Banken und Versicherungen“, erläutert Wagner und liefert damit auch gleich die Begründung dafür, warum er in Südeuropa, wo diese Branchen eine große Rolle spielen, gegenüber den gängigen Aktienindizes deutlich untergewichtet ist.

Aktuell hält Wagner 70 Prozent des Portfolios in Aktien. Die größten Positionen sind klangvolle Namen wie Roche, Nestlé und Apple sowie der US-Pharmahersteller Teva. Regional dominieren europäische Titel mit einem Anteil von rund 30 Prozent, gefolgt von US-Titeln mit knapp 20 Prozent. Gut 15 Prozent des Portfolios hält er in Titeln aus dem asiatisch-pazifischen Raum, japanische Aktien machen weitere knapp 8 Prozent aus.

Auf der Rentenseite bevorzugt Wagner Staatsanleihen, er kann jedoch auch Unternehmensanleihen beimischen. Im Fokus steht dabei besonders das Durations-Management. Aktuell hält der BLI-Manager rund 14 Prozent des Portfolios in Anleihen. Eine weitere Beimischung stellen Edelmetalle dar. „Deren Anteil schwankt seit längerem zwischen 5 und 9 Prozent, aktuell sind es 7,5 Prozent“, sagt er.

Turbulenzen an den Finanzmärkten lassen Wagner im Wesentlichen kalt. „Wir kaufen schließlich Unternehmen und keine Märkte“, stellt er klar. Daher habe er in den vergangenen Monaten keine größeren Veränderungen am Portfolio vorgenommen. Jüngst ist der Fonds allerdings etwas ins Hintertreffen geraten: Über ein Jahr liegt er mit 10,6 Prozent im Minus, das sind rund 3 Prozentpunkte mehr als der Sektor-Durchschnitt der Vergleichsgruppe Mischfonds flexibel Welt.

„Grundsätzlich hat die gegenüber der Vergleichsgruppe wohl höhere Gewichtung in Asien dem Fonds nicht sehr gut getan“ analysiert Wagner. Rechtfertigen muss er sich dafür gegenüber längerfristigen Anlegern nicht: Über drei, fünf und zehn Jahre liegt das von ihm erwirtschaftete Ergebnis deutlich über dem Durchschnitt der Konkurrenz.

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