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in Vermögensverwalter-FondsLesedauer: 3 Minuten

Fonds-Portrait DNCA Evolutif Ein Fonds für Frankophile

Augustin Picquendar ist seit 2008 Co-Manager vom DNCA Invest Evolutif.
Augustin Picquendar ist seit 2008 Co-Manager vom DNCA Invest Evolutif.
Das Angebot der Pariser Investmentboutique DNCA für deutsche Anleger ist klein, aber fein: Alle sieben hierzulande verfügbaren Fonds der Franzosen, die bereits älter als drei Jahre sind, werden derzeit von der Münchner Rating-Gesellschaft FWW mit vier oder fünf Sternen bewertet. Neben dem rund 5 Milliarden Euro schweren Aushängeschild DNCA Eurose darf sich dabei auch dessen etwas offensiver ausgerichteter Schwesterfonds DNCA Evolutif mit der Höchstnote von fünf Sternen schmücken.

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Produkten: Während im DNCA Eurose bei einem Aktienanteil von maximal 35 Prozent Schluss ist, dürfen Xavier Delaye, Thomas Planell und Augustin Picquendar die Quote im derzeit rund 570 Millionen Euro schweren DNCA Evolutif zwischen 30 und 100 Prozent variieren. „Unser Ziel ist es, die Performance bei einer kontrollierten Volatilität zu optimieren“, sagt Picquendar. Entsprechend gelte bei der Steuerung des Aktien- und Rentenanteils das Leitmotiv, zu 70 Prozent an den Wertzuwächsen auf den Aktienmärkten teilzuhaben, aber umgekehrt nur zu maximal 30 Prozent an den Verlusten.

Bei der Aufteilung der Anlageklassen und der Auswahl der Einzeltitel setzen Picquendar, der bei DNCA seit 2008 Co-Manager vom DNCA Invest Evolutif ist, und seine Kollegen auf einen Mix aus makro- und mikroökonomischer Analyse anhand klassischer Fundamentaldaten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die persönlichen Kontakte zu den Unternehmen, woraus sich auch der hohe Anteil französischer Titel im Portfolio ableitet. Derzeit sind es, auf den Aktienanteil bezogen, rund 50 Prozent.

Generell liegt der Anlageschwerpunkt des Fonds auf europäischen Standardtiteln wie Roche, Saint-Gobain, Telefonica oder Crédit Agricole. „Uns gefallen vor allem Unternehmen, die attraktiver sind als der Markt sie einschätzt – beispielsweise, indem sie Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität durchführen“, beschreibt Picquendar den Auswahlprozess für das Aktienportfolio. Derzeit macht es 57 Prozent des Gesamtportfolios aus.

Das Rentenportfolio wird von den DNCA-Managern mit Staats- und Unternehmensanleihen sowie Wandelanleihen bestückt. „Wir gehen opportunistisch auf die Suche nach Anleihen, die von übertriebener Volatilität profitieren und bei denen wir die Risiken niedriger einschätzen als der Markt. Anleihen von Volkswagen sind hier ein gutes Beispiel“, beschreibt Picquendar den Anlage-Ansatz.

Mit seinem Frankreich-lastigen Portfolio fährt das DNCA-Team im Gruppenvergleich auf lange Sicht recht gut: Über fünf Jahre belegt der Fonds mit einem Plus von 22,2 Prozent unter 28 von FWW analysierten dynamischen Mischfonds mit Europa-Fokus Rang 4 (Stichtag: 26. Februar). Über drei Jahre schneidet der Fonds mit einem Plus von 17,57 Prozent ebenfalls sehr gut ab, während das über zwölf Monate eingefahrene Minus von 9,7 Prozent bestenfalls Durchschnitt ist. „Wir haben in den vergangenen Monaten über Unternehmen wie Bouygues, Tarkett und Vinci stark auf den Bau-Sektor gesetzt, der in der jüngsten Abwärtsphase stärker gelitten hat als andere Branchen“, erläutert Picquendar. Insgesamt umfasst dieser Sektor aktuell 14 Prozent des Portfolios.

In den turbulenten Januar- und Februar-Wochen hat Picquendar mit seinem Team das Portfolio weitgehend unverändert belassen. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet er mit weiteren Schwankungen. Um sie abzumildern, erwägt er, für einzelne Aktien auf gedeckte Kaufoptionen – sogenannte Covered Calls – zurückzugreifen.

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