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Fonds-Noten Wie aussagekräftig sind Fonds-Ratings?

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Ranking versus Rating

Es soll dabei aufgezeigt werden, wie gut oder schlecht die Leistung des Fonds innerhalb einer Gruppe vergleichbarer Fonds in der Vergangenheit war. Ist die Beurteilung für einen Fonds dagegen mit einer Wahrscheinlichkeitsaussage verbunden, etwa über die künftige Wertentwicklung, handelt es sich um ein Rating. Allerdings werden die Begriffe im Markt nicht trennscharf voneinander verwendet.

„Ich bin ein Anhänger der Fonds-Rating-Idee. Sie sind im Grunde so simpel, dass sie jeder gut verstehen kann“, sagt Oliver Everling, Geschäftsführer der Rating Evidence GmbH und ausgewiesener Rating-Fachmann. „Mit Ratings können sich Anleger im riesigen Fondsuniversum einen ersten Überblick verschaffen.“ Die Analysen stoßen aber auch an ihre Grenzen, oder wie es der Experte mit Augenzwinkern formuliert: „Ratings sind objektiv subjektiv.“

Everling zieht den Vergleich der Schule heran: „Die Beurteilungen der Fonds haben genau die Stärken und Schwächen, wie auch Schulnoten sie haben.“

Denn zum einen beziehen die Untersuchungen sich nur auf Leistungen, die in der Vergangenheit erbracht worden sind. Das birgt die Gefahr, dass es nicht klar ist, ob die Fonds auch in der Zukunft ähnliche Leistungen zeigen.

Zum anderen hängen die Noten natürlich zu einem gewissen Grad auch von der subjektiven Einschätzung des Beurteilenden ab. „Auch das weckt Erinnerungen an die Schulzeit: Andere Lehrer, andere Noten, das haben wir beim Rating auch“, sagt Everling. Denn einen einheitlichen Bewertungsmaßstab, den alle Rating-Agenturen verwenden, gibt es nicht.

Wie ein Fonds abschneidet, hängt von den speziellen Beurteilungskriterien einer bestimmten Agentur und auch oft von der subjektiven Einschätzung und den Fähigkeiten des Analysten ab. Deshalb kommen unterschiedliche Agenturen nicht selten zu recht verschiedenen Ergebnissen.

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