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Fonds-Noten Wie aussagekräftig sind Fonds-Ratings?

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Regelmäßige Prüfung

Um überhaupt in ein Rating-Verfahren einbezogen zu werden, muss ein Fonds gewisse Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören meistens ein Mindestvolumen und ein Mindestalter, welches in der Regel drei Jahre beträgt.

Zwar ist das Ergebnis des Ratings immer nur eine Momentaufnahme, aber die meisten Rating- Anbieter überprüfen ihre Urteile regelmäßig.

In der Regel werden von den Agenturen Vergleichsgruppen gebildet, denen sie die einzelnen Fonds zuordnen. Beispiele von diesen sogenannten Peer-Groups sind etwa Aktien Deutschland, internationale Aktien, Anleihen Europa oder asiatische High-Yield-Anleihen.

Vergleichbares vergleichen

Die Kategorisierung ist wichtig, um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, also etwa Fonds für asiatische Aktien mit Fonds für russische Anleihen. Das Rating macht aber keine Aussage über die Entwicklung eines gesamten Marktsegments, sondern ermöglicht nur eine Bewertung der relativen Güte der Fonds innerhalb dieses Segments.

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Zwei Kriterien sind für die Prognosefähigkeit einer Fondsbewertung aussagekräftig: zum einen die Stabilität der Bewertung und zum anderen die Performance des Investmentfonds im Vergleich zur Peer-Group.

Das bedeutet, dass ein Fonds mit konstant guten Bewertungen auch künftig Top-Noten bekommen sollte. Und Produkte mit sehr guten Bewertungen sollten eine höhere Performance aufweisen als schlechter bewertete Fonds.

„Wer sich in seinen Anlageentscheidungen an rein quantitativen Ratings offener Investmentfonds orientiert, wird jedoch oft enttäuscht“, warnt Everling. Denn die historische Performance eines Fonds, aus der sich ein rein quantitativ ermitteltes Fonds-Rating ableitet, gibt nur sehr begrenzt einen Hinweis auf die zukünftige Performance.

Deshalb ist es wichtig, zwischen quantitativen und qualitativen Ratings zu unterschieden. Quantitative Beurteilungen bündeln in der Regel ausschließlich computergetriebene Auswertungen der historischen Wertentwicklung und der Preisschwankungen über drei oder fünf Jahre in einer Note, einem Buchstaben oder mehreren Sternen, die das Abschneiden gegenüber vergleichbaren Produkten und Indizes berücksichtigt.

Dagegen macht beim qualitativen Rating der quantitative Aspekt nur einen kleinen Teil der Note aus. Stattdessen untersucht die Agentur weitere Faktoren, wie die Qualität und Erfahrung des Fondsmanagements, die Entscheidungsprozesse, die Gebühren oder die Portfoliostruktur. Dieses Rating soll genauere Rückschlüsse auf das zukünftige Abschneiden eines Fonds ermöglichen.

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