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Fondsboutiquen: Millionen aus Bad Homburg

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Spezialwissen statt Bauchladen

Ebenso die Spezialisierung. „Fondsboutiquen sind nicht daran interessiert, einen Bauchladen von 300 Fonds im Angebot zu haben“, sagt Sauren-Vorstand Hall. „Sie legen einen Fonds nur auf, wenn sie in diesem Bereich die entsprechende Managementexpertise haben.“

Und der Meinung sind, ihren Kunden einen Mehrwert bieten zu können. „Die typische Eigentümerstruktur von Boutiquen verspricht eine bessere Deckung zwischen den Interessen der Anleger und denen des Fondsmanagers, da die Manager oft ihr eigenes Geld investiert haben“, sagt John Ventre, Portfoliomanager bei der Skandia Investment Group.

„Um es etwas reißerisch auszudrücken: Die Boutiquenmanager sind darauf aus, Geld gut zu managen. Die großen Asset Manager wollen so viel Geld verdienen, wie es geht.“ Seine These macht Ventre an einem Punkt fest, den er Kapazität nennt: Viele große Häuser erlaubten ihren Fonds, größer und größer zu werden, da es nicht mehr koste, 20 Milliarden statt 10 Milliarden Euro zu verwalten. Aber: „Die Größe beeinflusst oft die Performance“, so Ventre. Irgendwann sprengten die Fonds also die gut zu verwaltende Größe.

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Einen weiteren Vorteil der kleinen Asset Manager sieht Marc Momberg im Risikomanagement: „Bei den Großen sitzen oft Mathematiker und Physiker als Risikocontroller. Die sind in der Kennzahlenanalyse sehr gut, aber echtes Risikomanagement geht aus meiner Sicht weiter.“ Wichtig sei, dass sich ein Fondsmanager hinsetze und überlege: Was kann passieren, und wie lässt sich ein Portfolio frühzeitig darauf ausrichten? Momberg: „Und das leisten oftmals eher die Fondsboutiquen.“ Von über 160 Fondshäusern, mit denen Apo Asset Management zusammenarbeitet, gehört mittlerweile rund die Hälfte zu diesem Kreis.
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