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Fondsbranche BVI-Präsident kritisiert Vermögenssteuer als „absurd“

Der seit Juli amtierende BVI-Präsident und Mitglied der Geschäftsführung bei AGI Tobias C. Pross tritt gegen eine Vermögensbesteuerung und für die Beibehaltung der Abgeltungssteuer ein
Der seit Juli amtierende BVI-Präsident und Mitglied der Geschäftsführung bei AGI Tobias C. Pross tritt gegen eine Vermögensbesteuerung und für die Beibehaltung der Abgeltungssteuer ein
Im Namen der deutschen Asset Manager hat sich BVI-Präsident Tobias C. Pross in einem Interview mit der Börsen-Zeitung deutlich gegen eine Abschaffung der Abgeltungssteuer ausgesprochen. Die 25-prozentige pauschale Steuer auf Kapitalerträge  sei gerecht und effizient, die Veranlagung einfach, verteidigte Pross die seit 2009 bestehende Regelung.
     
Wolle der Staat Zinsen und Dividenden anstelle mit 25 Prozent zukünftig mit dem vollen individuellen Steuersatz besteuern, müsse die Entwicklung auch an anderer Stelle auf steuerliche Regelungen der Zeit vor 2009 zurückgedreht werden.

Pross sprach sich gleichzeitig für eine  einheitliche Besteuerung von Fonds und Kapitallebensversicherungen aus: Beide Anlageformen stünden beim Geschäft mit dem Endkunden im direkten Wettbewerb zueinander.

Mit Blick auf Forderungen zur Widereinführung der Vermögenssteuer sagte Pross im Interview der Börsen-Zeitung: „Angesichts deutlich steigender Steuereinnahmen des Staates auf der einen und Nullzinsen für die Sparer auf der anderen Seite halte ich solche Ideen für geradezu absurd.“ Besser als in einem staatlichen Umverteilungsmechanismus sei Geld in Investmentfonds aufgehoben: Hier finanziere es die Wirtschaft, schaffe und sichere Arbeitsplätze und diene der privaten Altersvorsorge.

Forderungen zur Abschaffung der Abgeltungssteuer sind in der laufenden Legislaturperiode vor allem aus Reihen des Koalitionspartners SPD immer wieder laut geworden. Das Thema ist mittlerweile allerdings auf die Zeit nach den nächsten Wahlen verschoben worden.  

Die Vermögenssteuer wird aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken seit 1997 nicht mehr erhoben. Forderungen nach ihrer Wiedereinführung werden regelmäßig laut. Erst kürzlich äußerte sich SPD-Vorsitzender und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel positiv hinsichtlich einer möglichen Wiederauflage.


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